Berliner Verkehrsbetriebe
Geduld der Fahrerinnen und Fahrer ist am Ende
Kolleginnen und Kollegen der Berliner Verkehrsbetriebe kämpfen seit geraumer Zeit für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und der Zustände im Öffentlichen Personennahverkehr in der Hauptstadt.
Die Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv schreibt in einem offenen Brief an die BVG-Vorstandsvorsitzende, die BT-Geschäftsführerin, an Personal- und Betriebsräte:
"Wir übersenden Ihnen hiermit einen Brief, der Ende August verfasst und seither von über 100 Kolleginnen und Kollegen unterzeichnet worden ist. Es kommen täglich weitere Unterschriften hinzu. Wir Unterzeichnenden gehören verschiedenen Gewerkschaften an. Der Großteil Fahrerinnen, Fahrer, Kolleginnen und Kollegen, die inzwischen ständig hilfsweise zum Fahrdienst abbeordert werden.
Wir wissen hinter uns diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund befristeter Verträge keinerlei Kündigungsschutz haben und sich deshalb mit offenem Wort zurückhalten. Wir, die Unterzeichnenden, sind diejenigen, die gemeinsam für die Mobilität der Bevölkerung sorgen und die nicht mehr stumm ertragen, wie ihr Management und der Senat den Nahverkehr desorganisieren.
Die Geduld ist zu Ende. Im Interesse der Fahrgäste und der Beschäftigten muss ein radikaler Kurswechsel kommen, wenn der ÖPNV vor dem Kollaps gerettet werden soll. Wenn solche Zustände schon in einem landeseigenen Vorzeigeunternehmen der deutschen Hauptstadt geduldet werden, wen wundert es, dass die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im ganzen Land so unzumutbar geworden sind.
Wir geben keine Ruhe mehr. Deshalb haben wir uns entschieden, diesen Brief nicht nur Ihnen und den gesetzlichen Beschäftigtenvertretungen der BVG und ihrer Filiale BT zu übersenden, sondern den Text sofort zu veröffentlichen. Sie und der Senat müssen verstehen: Geschwätz hilft nicht mehr."
Mit freundlichen Grüßen, Lothar Erich Kurth
und die Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv