Köln
Köln zeigt Haltung
Mit 12.000 statt der 6.000 erwarteten Menschen war am gestrigen Sonntag, dem 16. September 2018, die Kölner Innenstadt rund um Dom und Heumarkt voll von Demonstranten.
Die Demonstration richtete sich gegen die Flüchtlingspolititk der Regierung: "Aufnehmen - Hierbleiben - Solidarität". Mehr als 100 Inititativen, Parteien, Gruppen hatten den Aufruf unterzeichnet - eine neue Breite!
Zahlreiche Kölner Künstlerinnen und Künstler unterstützten mit ihrer Musik die Abschlusskundgebung. Augenfällig war auf vielen Plakaten die Krititk an der Äußerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer, die Migration sei die "Mutter aller Probleme". Das Plakat mit seinem Konterfei und dem Schriftzug "Gefährder!" wurde fast 100 mal fotografiert.
Der REBELL nahm es auf einem Transparent so auf: "Die Mutter aller Probleme: der Kapitalismus! Die Lösung: der echte Sozialismus." Die MLPD hat mit aufgerufen und war mit dabei - mit Fahnen, offenem Mikro, einem in der Masse der Menschen kaum mehr wahrnehmbaren Infostand. Offenbar unübersehbar, denn im Kölner Stadtanzeiger, der die vier Buchstaben M+L+P+D sonst praktisch nie druckt, hieß es: "Die weiße Friedenstaube auf blauem Grund ist aus den 80er Jahren hergeflattert, die Gewerkschaften und die ewige MLPD schwenken ihre Fahnen, sogar die totgeglaubten Piraten sind da."
Am offenen Mikrofon fand ein Beitrag besonders viel Beifall, der sich mit der Integration auseinandersetzte. "Vorher wurde betont, dass eine gut integrierte Familie abgeschoben wurde. Die Kinder waren sogar Klassenbeste in der Schule, hieß es. Das ist eine Riesensauerei. Und doch springt es zu kurz! Flüchtlinge brauchen ein Recht auf Asyl, auch und gerade solche, die sich gemeinsam zur Wehr setzen gegen die unmenschlichen Verhältnisse in ihren Heimatländeren wie gegen das Unrecht, was sie hier erfahren. Und gerade solchen müssen wir unsere Solidarität erklären - sie helfen mit, dass sich grundsätzlich was ändert!"