Türkei
Protest‑ und Solidaritätsmarsch: Belegschaften schließen sich zusammen
Seitdem sie vor mehr 150 Tagen entlassen worden waren, weil sie sich gewerkschaftlich organisiert hatten, befinden sich Arbeiter des Bursaer Werkes des international agierenden US-amerikanischen Nahrungs‑ und Futtermittelübermonopols Cargill im Kampf.
Am 13. September brachen Arbeiter von dort zu einem Protestmarsch zum gut 150 Kilometer entfernten Istanbul auf, wo die Zentrale von Cargill Türkei stationiert ist.
„Hoch die Klassensolidarität!“
Am 5. Tag erreichten sie Gebze und marschierten zum Werk des portugiesischen Kosmetikherstellers Flormar, um sich mit den dortigen Kollegen zusammenzuschließen. Diese sind seit 130 Tagen aus den selben Gründen entlassen worden, und kämpfen ebenfalls dagegen.
Die Belegschaft von Cargill wollte ihnen auch den Rücken stärken. Sie riefen gemeinsam Losungen: „Susma, haykır, sendika haktır!“ (Nicht schweigen, aufschrein, Gewerkschafter sein ist dein gutes Recht), „Her yer Cargill, her yer direniş!“ (Cargill ist überall, Widerstand ist überall), „Flormar, Cargill omuz omuza!“ (Flormar und Cargill Hand in Hand) und „Yaşasın sınıf dayanışması!“ (Hoch die Klassensolidarität). Später verlasen sie vor Ort eine Presseerklärung.
Festnahme durch Polizeieinheiten
Auf ihrem Weitermarsch in Richtung Kartal Meydanı wurden sie in Tuzla von Polizeieinheiten aufgehalten und festgenommen. Sie seien zur Abteilung Sicherheit des Istanbuler Polizeipräsidiums gebracht worden, hieß es.
Sofortige Freilassung der kämpfenden Kollegen von Cargill Türkei!