Hambacher Wald

Hambacher Wald

Proteste gegen Rodung verstärken sich

Gestern um 13.30 Uhr zählten die Veranstalter bereits mehr als 4.900 Menschen, die sich vom S-Bahnhof Kerpen-Buir zum Wiesencamp am Rande des von Rodung bedrohten Hambacher Waldes aufmachten. Aber da standen immer noch viele Leute Schlange am Aufstieg zu dem Weg Richtung Wald. Diese waren zu dem Zeitpunkt noch nicht erfasst worden.

Von der Landesleitung Nordrhein-Westfalen der MLPD
Proteste gegen Rodung verstärken sich
Auf zum Hambacher Wald (rf-foto)

Gekommen war eine breite und bunte Masse an Menschen, von vielen linken und Umweltorganisationen, aber auch quer durch die Generationen. Vom Baby, vielleicht gerade mal sechs Monate alt, bis hin zur Ü70-Generation und darüber, aber besonders viele Jugendliche, junge Menschen und junge Familien.

Das Vertrauen in die Landesregierung und die Polizei schwinden rapide

Sind das die "Gewalttäter", die Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) und sein Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), mit massivem Aufgebot an hochgerüsteter Bereitschaftspolizei bis hin zum SEK in Schach halten wollen? "Reul muss weg! Hambi bleibt!" titelten Demonstranten auf einem Transparent und treffen damit einen Kern. Trotz einer wochenlangen Desinformationskampagne, trotz brutaler und martialischer Polizeieinsätze gegen die Baumschützer im Hambacher Wald und gegen das angrenzende Wiesencamp verstärken sich die Proteste noch, wächst die Masse an Menschen, die Richtung des bedrohten Waldes ziehen. Und nicht nur das: das Vertrauen in die Landesregierung und die Polizei schwinden rapide. Auf vielen Schildern und Transparenten wurde der Zusammenhang zwischen dem Umweltkampf und den Kampf gegen die staatliche Repression hergestellt.

Großes Medieninteresse

Zahlreiche Medienvertreter waren unterwegs: vom Deutschlandfunk, dem ZDF, der ARD, dem WDR, von italienischen Sendern usw., was auch das große internationale Interesse unterstreicht. Flugblätter der MLPD, zur Umweltplattform des Internationalistischen Bündnisses und Flyer oder Zeitungen von Kumpel für AUF zur Veranstaltung "Der große Bergarbeiterstreik 1997" fanden reges Interesse. Allerdings taten sich viele noch schwer, den Zusammenhang zwischen dem Kampf gegen die Zechenschließungen mit dem Kampf gegen den Braunkohletagebau zu erkennen.