Rostock
4.000 Menschen demonstrieren gegen Auftritt von Höcke
Am vergangenen Samstag, dem 22. September, veranstaltete die AfD in Rostock eine Demonstration mit dem faschistoiden Björn Höcke als Redner. In dieser Polarisierung wuchs die Anzahl der Demo-Teilnehmer auf Seiten der AfD von 400 auf 700, auf Seiten der Gegendemo jedoch von 1.000 auf 4.000 Teilnehmer. Nach einer erfolgreichen Blockade lief die AfD weniger als die Hälfte ihrer Strecke.
Es war dieses Jahr die fünfte Demo der AfD in Rostock. Provokativ legte die AfD ihren Start- und Endpunkt auf den Neuen Markt, direkt vor dem Rathaus. Die Polizei zog alle Register: 1.250 Polizisten aus sechs Bundesländern, eine Pferdestaffel, ein Räumpanzer und sechs Wasserwerfer standen bereit.
Der Startpunkt und ein Großteil der Route der AfD wurden mit Hamburger Gittern abgesperrt. Eigentlich sollte die Route einmal um die Fußgängerzone führen. Allerdings musste die AfD wegen einer Blockade nach bereits einem Kilometer umkehren.
Den Gegenprotest hatte das Bündnis Rostock Nazifrei organisiert, in dem Einzelpersonen, Vereine, Parteien, Autonome und Gewerkschaftsvertreter zusammenarbeiten. Auch der Jugendverband REBELL beteiligte sich. Nach einer grundsätzlichen Diskussion wurde der Beschluss gefasst, erstmals öffentlich zu friedlichen Blockaden aufzurufen.
Diesen verstärkten Zusammenhalt im Kampf ist sicherlich dem offen zu Tage tretenden Charakter der AfD als Sammelbecken für Faschisten anzurechnen. In vergangenen Demos traten unter anderem gewaltbereite Hooligans auf. Die faschistische „Identitäre Bewegung“, welche in Rostock ihre Deutschlandzentrale hat, stellte für jede Demo Ordner und auch das zweimalige Zeigen des Hitlergrußes am Samstag war keine Neuheit im Auftreten der AfD in Rostock.
Auf der Demo konnte der REBELL dadurch Kontakte gewinnen, in dem Rebellen über die Notwendigkeit, sich zu organisieren diskutierten, auch mit Jugendlichen, welche das erste Mal an einer Demonstration teilnahmen.