Tübingen
Anregendes Gespräch bei "Deutschland spricht"
Im Rahmen der bundesweiten Aktion “Deutschland spricht” am Sonntag, 23. September, traf ich auf einen 26-jährigen Studenten und wir sprachen offen über den gerade jetzt so notwendigen gemeinsamen Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierung.
Wir kamen in eine interessante Diskussion - er SPD und ich MLPD. Beide ehrenamtlich schwer aktiv - er unter anderem beim Radio Wüste Welle, ich in der Friedens-, der Anti-AKW- und der sozialen Bewegung, im Internationalistischen Bündnis und in der MLPD.
Es war ein freimütiges Gespräch über die wesentlichen internationalen Entwicklungen im Kapitalismus. Gemeinsam stellten wir fest, dass es gilt, die Kritik von links aus zu organisieren und der AfD unter anderem mit Demos unter dem Motto "Wehret den Anfängen” zu begegnen. Er kannte sich gut aus, wie die AfD - ähnlich wie die Faschisten - in den 1930 Jahren argumentiert. Diese AfD als Wegbereiter des Faschismus zu kennzeichnen, fanden wir beide treffend.
Besonders interessant wurde es, als wir auf die Notwendigkeit einer sozialistischen Gesellschaft zu sprechen kamen. Nicht besonders umstritten war, dass wir einen sozialistischen Staat nicht über parlamentarische Wahlen hinkriegen können. Aber die Polarisierung gegenwärtig und das Desaster in Berlin setzen einen Anlauf für eine sozialistische Perspektive auf die Tagesordnung.
Über den Weg einer sozialistischen Revolution haben wir angefangen zu diskutieren. Interessant wurde das Gespräch an der Frage der Novemberrevolution vor genau 100 Jahren, wo wir eine starke und gefestigte revolutionäre Partei gebraucht hätten. Da musste er grinsen angesichts der aktuellen SPD-Führung.
"Wir bleiben im Kontakt", vereinbarten wir nach dieser tiefgehenden Debatte in kameradschaftlicher Atmosphäre; machten noch ein von den Initiatoren gewünschtes Selfie und verabschiedeten uns herzlich.