Köln

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Freiheit für Adil Demirci!

Unter dieser Losung hatte der Solidaritätskreis – bestehend aus Familienangehörigen, Freunden, Kolleginnen und Kollegen – zu einer Solidaritätsveranstaltung am 21. September eingeladen. Seit nunmehr fünf Monaten sitzt Adil, der im April bei einem Besuch in der Türkei verhaftet wurde, im Hochsicherheitsgefängnis Silivri. Zur Veranstaltung kamen gut 200 Besucherinnen und Besucher. Auf dem Podium saßen u.a. auch Meşale Tolu und Günter Wallraff.

Korrespondenz
Freiheit für Adil Demirci!

Die Stadt Köln hatte es abgelehnt, den Veranstaltern Räume zur Verfügung zu stellen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker war nicht bereit, die Schirmherrschaft für die Veranstaltung zu übernehmen. Stattdessen rollt sie den roten Teppich aus, wenn Erdoğan nach Köln kommt.

 

Rechtsanwalt Frank Jasenski wies überzeugend nach, dass die Darstellung, die deutsche Regierung werde von Erdoğan vorgeführt, zu kurz greift. Mit der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit mit dem faschistischen Erdoğan-Regime verfolgt die Bundesregierung eigenständige Interessen. So wurde auf Ersuchen der türkischen Regierung der damalige Justizminister Heiko Maas aktiv und stimmte der Anklageerhebung nach § 129 a/b gegen 10 ATIK-Mitglieder zu. Die deutsche Justiz setzt Betroffene nicht darüber in Kenntnis, dass gegen sie Interpol-Haftbefehle vorliegen.

 

Meşale Tolu führte aus: Wir müssen für jede Inhaftierte, jeden Inhaftierten kämpfen und machen keine Unterschiede, denn es geht um Menschenrechte. Dass dies sehr viele Menschen auch so sahen, war ein wichtiger Garant der erfolgreichen Solidaritätskampagne für ihre Freilassung. Sie war erfolgreich, weil sie so breit gefächert war, bis hin zum CDU-Oberbürgermeister Ulms, der sie unterstützte.

 

In der Schlussrunde waren insbesondere die Worte von Meşale beeindruckend, die sagte: „Nach jeder Dunkelheit bricht der Morgen an“. Ob es Journalisten sind, die weiterkämpfen, oder die Frauen, die sich am 8. März ihr Recht auf Demonstration nicht nehmen lassen. Es gibt so viele Vorbilder, die Mut machen.

 

Und Frank Jasenski schloss sich an: Überall, wo Unterdrückung ist, gibt es Widerstand – in der Türkei, wo sich die streikenden Flughafenarbeiter trotz brutaler Unterdrückung nicht einschüchtern lassen, wie auch bei uns, wo sich breitester Protest und Widerstand formieren gegen den Besuch Erdoğan am kommenden Wochenende.