Hambacher Wald
Ein riesiger Volksprotest und -widerstand wächst heran
Mindestens 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte die Großdemonstration im Hambacher Wald, die gestern, 6. Oktober, stattfand.
Es waren mehr als doppelt so viele Menschen vor Ort, als die Organisatoren selbst erwartet hatten.
Schikane durch die Polizei
Aufgrund einer schon früh am Samstagmorgen durch die Polizei erfolgten weiträumigen Sperrung der Zugangsstraßen zum Treffpunkt Bahnhof Kerpen-Buir waren die Anmarschwege teils bis zu 5 Kilometer weit. Es war eine bewusste Schikane der Behörden, die keineswegs der Sicherheit diente. Behindern ließ sich davon niemand, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen weiträumig aus ganz Nordrhein-Westfalen, aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland, so aus der Schweiz, Österreich oder aus den Niederlanden.
Anwohner sind Teil des Protests
Bauern fuhren mit ihren Traktoren an der Demo vorbei, zeigten ihre Solidarität und hatten ihre Trecker mit Transparenten gegen RWE und gegen Waldrodung und Braunkohle geschmückt. Hier wächst ein richtiger Volksprotest und -widerstand heran, der sich auch mit diesen beiden Etappensiegen durch den vorläufigen Rodungsstopp und das Urteil zugunsten der Großdemo nicht zufrieden geben will - und kann!
Fragen an die MLPD
Das Flugblatt der MLPD "Punktsieg im Kampf um den Hambacher Wald - jetzt nachsetzen! Für aktiven Widerstand zur Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft!" fand reges Interesse und führte zu vielen Gesprächen. Die Ereignisse um den Hambacher Wald werfen vielfältige Fragen auf. Die Leute hatten viel mehr auf dem Herzen als "nur" Umweltfragen: „Wie soll das mit der ganzen Entwicklung heute weitergehen?“, „Was ist die MLPD, wie arbeitet sie, was will sie?“, „Was macht ihr im Sozialismus anders?“. Vor allem kamen perspektivische Fragen auf: „Wie stellt ihr euch das mit der Revolution vor?“. Verschiedene nannten das Herrschaftssystem in Deutschland heute selbst Diktatur. Es kamen wirklich alle Generationen an den Infotisch. Viele fotografierten unsere Transparente: "Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft!", "Für die Zukunft der Jugend, Arbeit, Umwelt - echter Sozialismus!" Es kamen Wünsche nach Mitgliedschaft in der MLPD auf.
Die Umweltgewerkschaft war auch vertreten, Aktivisten erzählten uns, dass drei Menschen die Gelegenheit nutzten, direkt Mitglied zu werden. Es war eine sehr solidarische, offene, natürlich vom Erfolg getragene Stimmung, aber auch eine sehr nachdenkliche.
Hunderte Organisationsfahnen
Erneut kam es zu einem Angriff auf den Infostand der MLPD. Zwei Angreifer zerstörten die Fahnenstangen und stahlen zwei Fahnen. Die umstehenden Demoteilnehmerinnen und -teilnehmer waren darüber empört und sammelten spontan 10 Euro für die Fahnen. Bereits am vergangenen Sonntag griffen antikommunistische verhetzte Provokateure einen Infostand der MLPD und ihre Symbole an. Solche Leute sind nicht Teil des Protests. Es sind Handlanger der reaktionären Landesregierung und von RWE, ob sie das so sehen wollen oder nicht. Die MLPD wird diesem völlig aus der Reihe fallenden Vorgang weiter nachgehen. Auch wenn es die insgesamt überparteiliche Athmosphäre nicht beeinträchtigen kann.
Auch diesmal waren selbstverständlich zahlreiche Fahnen beteiligter Organisationen oder Parteien wie Grüne, Linkspartei und MLPD mit dabei!