Aufspaltung des Thyssen-Konzerns
„Für uns nichts Gutes...“
„Für uns nichts Gutes...“ so lautete die übereinstimmende Meinung der Kumpel von tkse zur Aufspaltung des Thyssen-Konzerns.
Beim vierzehntägigen Rote Fahne-Verkauf an Tor 3 in Duisburg, war das Interesse dieses Mal besonders groß. Es hielten deutlich mehr Herauskommende an als sonst und drehten ihre Autoscheibe herunter.
Wut über verantwortliche Betriebsräte ist groß
Die Botschaft des neuen Thyssen-Chefs Guido Kerkhoff, dass die Aufspaltung „die beste Lösung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ sei stößt auf Skepsis oder Mißtrauen. Die Frage, „Ob man noch etwas dagegen machen kann“, drückte die Erfahrung aus, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter über die Investitionsentscheidungen im Kapitalismus kein tatsächliches Mitbestimmungsrecht haben. Zugleich ist die Wut über die „korrupten Betriebsräte im Aufsichtsrat“ - so ein Kollege - die das Konzept mitentwickelt und getragen haben groß.
Durchsetzung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gehört auf die Tagesordnung
Nur über den Kampf kann Einfluss genommen werden, in dem sich die Kolleginnen und Kollegen als Konzernbelegschaft eindeutig gegen die Aufspaltung stellen. Zum Erhalt der Arbeits- und Ausbildungsplätze gehört die Durchsetzung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf die Tagesordnung.
Die Rote Fahne mit dem Schwerpunktthema „Bergarbeiter stehen für die Zukunft“ wurde als Sonderaktion gegen Spende abgegeben. Es haben deutlich mehr als sonst zugegriffen und unter dem Strich kamen im Schnitt knapp 2 Euro pro Exemplar heraus. Auch der Flyer gegen die Stilllegung und Flutung der Zechen wurde - zusammen mit der Einladung zur Großveranstaltung am 6. Oktober in Gelsenkirchen gerne genommen. Die Mehrheit lehnt die Stilllegung ab. Ein Kollege: „Das ist sehr schade. Wenn ich Geld hätte würde ich eine Zeche kaufen. .. Aber die machen sowieso irgendwann wieder auf.“ Die traditionell enge Kampfgemeinschaft von Stahl- und Bergarbeitern weiter zu entwickeln – dazu bietet die Veranstaltung mit den Lehren aus dem Streik 1997 eine gute Gelegenheit.