Ukraine

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Wie die Bergarbeiter mit falschen Respektspersonen umgehen

Die Rote Fahne sprach mit Mitri¹, einem Bergarbeiter aus der ukrainischen Stadt Novowolynsk, 10 km von der polnischen Grenze entfernt.

von Jörg Weidemann

Mitri ist zu Besuch in Deutschland, um an der Veranstaltung von Kumpel für AUF zum Bergarbeiterstreik 1997 teilzunehmen. "Diese Art Veranstaltung ist sehr spannend, wir haben so etwas bei uns noch nicht gemacht. Obwohl wir auch große Kämpfe hatten: 1994 als die Bergarbeiter bis zu 800 km nach Kiew marschiert sind, um gegen den Präsidenten zu kämpfen", erzählte er uns mit leuchtenden Augen.

Über die Löhne unserer Frauen möchte ich lieber schweigen

Mitri, Bergarbeiter aus der Ukraine

Mitri berichtet von einem Kampf Mitte September: "Wir hatten schon länger keine Löhne mehr bekommen. Bei Kämpfen werden bei uns zuerst die überregionalen Straßen blockiert. Verbreitet ist auch, dass die Kumpel ihren Müll von zu Hause mitbringen. Sie setzen dann den Direktor auf den aufgehäuften Müll. Das haben wir auch schon mit Politikern und Bürgermeistern gemacht. Von den »Respektspersonen« ist dann nichts mehr übrig.

 

Die meisten unserer Frauen unterstützen uns, obwohl sie selbst auch arbeiten müssen, zum Beispiel als Lehrerinnen. Aber über deren Löhne möchte ich lieber schweigen …«.

 

 

 

Mitri ist sehr gespannt auf die Veranstaltung von Kumpel für AUF am morgigen Samstag: "Wir Bergarbeiter müssen enger zusammenarbeiten. Wir haben zum Beispiel gar nichts von dem weltweiten Aktionstag Mitte September gewusst. Das muss sich ändern!"

 

Mehr zur morgigen Veranstaltung findet man hier. In einem der nächsten Rote Fahne Magazine erscheint das vollständige ausführliche Interview mit Mitri, der noch viel Spannendes berichtet hat.