Südkorea
Zum Erfolg der Ssangyong-Arbeiter
Die Gewerkschaft Korean Metal Workers' Union bestätigt, dass sie eine Vereinbarung mit dem Automobilkonzern Ssangyong Motor geschlossen hat. 119 Ssangyong-Arbeiter werden bis Juli 2019 wieder eingestellt.
2009 wurden die Ssangyong-Arbeiter weltweit bekannt. Gegen die geplante Entlassung von 3.000 der 6.000 Arbeiter im Werk in Peonteak in der Nähe der Hauptstadt Seoul traten die Kolleginnen und Kollegen in den Streik. 77 Tage besetzten ca. 1.000 Arbeiter das Werk und verteidigten ihren Streik gegen bezahlte Schlägertrupps und Spezialeinheiten der Polizei.
Erfolg des Durchhaltevermögens und der internationalen Solidarität
Die damalige Regierung mit dem erzreaktionären Präsidenten Lee Myung-bak, der inzwischen ebenso wie seine Nachfolgerin im Gefängnis sitzt, entfachte einen brutalen Staatsterror gegen die streikenden Kollegen und die Solidarität der Bevölkerung und umliegender Betriebe. Dadurch nahm die politische Bedeutung des Streiks erheblich zu.
Die Bilder von Hubschraubern, die Arbeiter angreifen, und von deren mutigem Kampf gingen um die Welt. 30 Arbeiter starben in Folge des Streiks, viele durch Selbsttötung nach schwerer Traumatisierung und gesellschaftlicher Stigmatisierung.
480 Kolleginnen und Kollegen gingen für ein Jahr in unbezahlten Urlaub, 187 wurden entlassen. Der Kampf um ihre Wiedereinstellung und gegen die Entlassung des für Jahre inhaftierten Streikführers führte die Gewerkschaft systematisch weiter.
Die jetzige Vereinbarung ist ein großer Erfolg des Durchhaltevermögens und Rückgrats der Arbeiter, die härtesten Bedingungen trotzten und sich durch ihre eigene Solidarität untereinander, aber auch durch die große internationale Solidarität, durchsetzten. Unter anderem erklärte sich der Internationale Automobilarbeiterratschlag, der 2012 in München stattfand, sofort solidarisch, als ein südkoreanischer Kollege von diesem Kampf berichtete.