Umwelt
Hochsommer im Herbst
Heute freuen sich viele in Deutschland über einen weiteren wunderbaren Hochsommertag. Während die Blätter fallen, die Tage deutlich kürzer werden, erleben wir eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Wärme mit bis zu 30 Grad. Begleitet wird der herbstliche Hochsommer von einer weiterhin großen Trockenheit.
Viele Bauern warten nach der Dürre der letzten Monate dringend auf Regen, da die Trockenheit vielerorts die Aussaat von Wintergetreide gefährdet. „Der Rheinische Landwirtschaftsverband beispielsweise erwartet für das kommende Jahr eine Erntemenge von schätzungsweise rund 60 Prozent der normalen Menge“, heißt es über die Folgen (argarheute.com, 13.10.).
Zerstörerische Hurrikans
Gleichzeitig mussten in der vergangenen Nacht die Menschen in Portugal, v.a. in der Region von Lissabon, sich auf das Wüten des Hurrikans „Leslie“ vorbereiten. „Leslie“ hatte sich seit dem 23. September über dem Atlantik gebildet und drohte, der stärkste Orkan seit 170 Jahren über der portugiesischen Küste zu werden.
Dass zerstörerische Hurrikans auf die nordamerikanische Küste treffen, kommt bei zunehmender Erwärmung des Atlantik in den letzten Jahren häufig vor. Auch aktuell wieder werden zahlreiche Tote und riesige Zerstörungen aus den USA durch den Hurrikan „Michael“ gemeldet. Ungewöhnlich ist, dass solche Wirbelstürme auch Richtung Europa wandern.
Glücklicherweise hat „Leslie“ sich deutlich abgeschwächt, bisher wurden nur umgestürzte Bäume aus Lissabon gemeldet. Allerdings wird weiterhin vor großen Regenmassen gewarnt. Ungewöhnliche Regenmassen haben vor wenigen Tagen auf Mallorca zu einer Überschwemmungskatastrophe geführt mit 12 Toten.
Beschleunigter Umschlag in die Weltklimakatastrophe
Was wir aktuell erleben, sind neue, bisher „ungewöhnliche“ Erscheinungen des beschleunigten Umschlags in die Weltklimakatastrophe, der bereits in vollem Gang ist. Vor einer Woche hat der Weltklimarat davor gewarnt, den Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts auf mehr als 1,5 Grad wachsen zu lassen, wobei selbst diese Untersuchung noch eine Verharmlosung der Problematik ist (siehe Rote Fahne News-Artikel).
Wird diese Warnung von den Herrschenden womöglich zum Anlass genommen, ihre Klimapolitik in Frage zu stellen und grundlegende Änderungen einzuleiten? Weit gefehlt. Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, berichtet heute im „Deutschlandfunk“, dass Deutschland seine - unzureichenden - Klimaziele für 2020 wie auch für 2030 mit der derzeitigen Politik verfehlen werde.
So bremste die Bundesregierung Anfang der Woche in bewährter Manier bei Grenzwerten für den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen in der EU. Das Europaparlament hatte mehrheitlich eine Reduzierung um 40 Prozent für Neuwagen bis 2030 gefordert. Auch Frankreich und andere Staaten setzten sich für die 40 Prozent ein, Deutschland und verschiedene osteuropäische Länder, in denen Fabrikationsanlagen von westlichen Automonopolen stehen, votierten dagegen. Schließlich wurden 35 Prozent ausgehandelt. Auch der Ausstieg aus der Kohleverbrennung soll – geht es nach der Bundesregierung – erst in den 2030er Jahren angepackt werden.
Lebensinteressen der Weltbevölkerung mit Füßen getreten
Diese Umweltpolitik, die den Profitinteressen der RWE, Daimler und Co. verpflichtet ist und die Lebensinteressen der Weltbevölkerung mit Füßen tritt, ist ein Grund, dass sich die Leute massenhaft von den bürgerlichen Parteien abwenden. Auch die heutige Landtagswahl in Bayern wird das zum Ausdruck bringen (wir werden später am Abend darüber berichten).
In Frankreich demonstrierten gestern 100.000 Menschen in fast 80 Städten gegen die Klimapolitik der Regierung. Schon einen Monat zuvor waren 115.000 Menschen in Frankreich für den Klimaschutz auf die Straße gegangen. Selbst der französische Umweltminister Nicolas Hulot ist dort aus Protest gegen die Umwelt- und Klimapolitik von Staatschef Emmanuel Macron zurückgetreten.
Umwelt- und Betriebsgruppen der MLPD stärken!
Zigtausende demonstrierten in den letzten Wochen in Deutschland gegen die Braunkohle-Förderung und für den Erhalt des Hambacher Waldes. Alleine 800.000 beteiligten sich an einer Online-Petition dafür.
In "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur heißt es: „RWE betreibt ihn (den Braunkohletagebau - Anm. d. Red.) für Höchstprofite und ‚untergräbt‘ so buchstäblich die Region um die Großstädte Aachen, Köln und Mönchengladbach. Tausende Menschen wurden bereits aus ihren Dörfern vertrieben und zwangsumgesiedelt. Mit den 460 Millionen Tonnen Abraum werden jedes Jahr auch 368 Tonnen Uran freigesetzt. Abbau, Lagerung und Transport des Abraums und der Kohle verbreiten lebensbedrohliche Feinstäube. Es gibt Straßen, etwa in der Gemeinde Hochneukirch, wo fast in jedem Haus ein Bewohner krebs- oder herzkrank wurde.“¹
Auch bei der Massendemonstration in Berlin gestern spielte der Kampf zur Rettung der Umwelt eine wichtige Rolle. Viele Mitglieder von Umweltgruppen der MLPD waren dabei und warben dafür, sich in der MLPD zu organisieren.
Denn die Verantwortung dafür, dass wir ungebremst auf eine weltweite Umweltkatastrophe zusteuern, liegt in erster Linie bei den internationalen Übermonopolen, die heute die gesamte Weltproduktion, den Welthandel sowie Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in allen Ländern beherrschen.
Nur ein internationaler, gesellschaftsverändernder Kampf kann dieses Problem lösen. Dafür arbeitet die MLPD und lädt alle, die die Umwelt vor der Profitwirtschaft retten wollen, ein, dabei mitzumachen!