Rüsselsheim und Kaiserslautern
Polizei bei Opel wegen krimineller Abgasmanipulation
Am gestrigen Montag haben Beamte des hessischen Landeskriminalamtes und der Polizei Geschäftsräume von Opel in Rüsselsheim und Kaiserslautern durchsucht. Es geht um den Verdacht des kriminellen Abgasbetruges.
Betroffen sind Wagen der Modelle Insignia, Zafira und Cascada aus den Baujahren 2013 bis 2016. Das in den Modellen eingebaute Steuerprogramm schaltet die Abgasreinigung etwa bei hohen Drehzahlen und in einem breiten Bereich von Außentemperaturen ab – so bereits unter 18 Grad. Das sei angeblich zum „Schutz der Motoren“ notwendig.
Eine dreiste Schutzbehauptung, die von Experten längst widerlegt ist. Das Kraftfahrtbundesamt will 100.000 betroffene Autos zurückrufen. Dabei darf es aber nicht bleiben! Lediglich ein Software-Update ist nur ein Placebo!
Die MLPD hat in ihrer Broschüre „VW-Krise – wie Automonopole mit Hilfe des Staates Milliardenprofite durch höchst kriminelle Machenschaften einstreichen" bereits 2015 darauf hingewiesen, dass neben VW alle Autokonzerne an den kriminellen Abgasmanipulationen beteiligt sind.
Zur aktuellen Entwicklung bei Opel sagte eine Opel-Kollege: „Uns Kolleginnen und Kollegen war von vorne herein klar, dass auch Opel Teil der kriminellen Abgasbetrügereien ist. Das war auch oft Thema auf den Betriebsversammlungen. Die Vertreter des Vorstands haben immer heftig dementiert und die Saubermänner gespielt. Leider haben auch einige Betriebsräte dieses Spiel mitgemacht. Oft wurden die Kollegen, die das zum Thema gemacht haben, dafür noch angegriffen. Jetzt muss auch bei Opel gelten: die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen, die geschädigten Kunden müssen entschädigt und Opel zur kostenlosen technischen Nachrüstung verpflichtet werden.“
Genau das lehnte PSA-Chef Tavares auf dem Pariser Autosalon ab. Die Hardware-Nachrüstungen seien "ökonomisch nicht sinnvoll und technologisch nicht ausgereift". „Ökonomisch nicht sinnvoll“ heißt, Tavares will keine Schmälerung seiner Profite. Dass die Hardware-Nachrüstung technisch möglich und sinnvoll ist, ist schon längst durch entsprechende Versuche des ADAC bewiesen.
Als die eigentlichen "Chefaufklärer" des kriminellen Abgasbetrugs der Autokonzerne haben sich längst die kämpferischen und umweltbewussten Automobilarbeiter erwiesen - gemeinsam mit den Betriebsgruppen der MLPD und den Aktivisten des Internationalistischen Bündnisses sowie seiner Arbeiterplattform.