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Breites Bündnis gegen "Pegida"-Kundgebung - Antikommunisten sehen rot ...

Am vergangenen Sonntag hatte "Pegida"-Gründer Lutz Bachmann eine Kundgebung anlässlich des 4. Jahrestags von Pegida angemeldet.

Korrespondenz
Breites Bündnis gegen "Pegida"-Kundgebung - Antikommunisten sehen rot ...
(rf-foto)

Das faschistoide Bündnis gründete sich 2014 als Reaktion auf die wachsende Solidarität mit dem Befreiungskampf des kurdischen Volkes und brachte zu Beginn mehr als 10.000 Menschen auf die Straße. Noch immer grölen Montag für Montag menschenverachtende, nationalistische und faschistoide Töne durch Dresden, auch wenn die Teilnehmerzahlen massiv gesunken sind.

 

Am 4. Jahrestag formierte sich unter dem Motto „Herz statt Hetze“ ein breites Bündnis. Zwei Demonstrationszüge trafen sich zu einer gemeinsamen Kundgebung. Die Teilnehmerzahlen übertrafen bei weitem die Erwartungen der Veranstalter! Weit über 9000 Menschen demonstrierten gegen "Pegida"!

 

Wir, Freunde des Internationalistisches Bündnisses und Genossen der MLPD, beteiligten uns mit einem großen Transparent und unseren Fahnen am Demozug aus der Neustadt, der vor allem von Jugendlichen geprägt war. Zu spüren war eine große Aufgeschlossenheit gegenüber einer grundsätzlichen Alternative und so konnten wir einige neue Kontakte knüpfen.

 

Die große Vielfalt der Aktivitäten und die große Breite kam auch zustande, weil es keine undemokratischen Einschränkungen wie Verbote von Partei- Materialien gab. Interessant war, dass sich dieses Mal sogar Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer an den Gegenprotesten beteiligten.

 

Diese Breite lässt  eingefleischte Antikommunisten innerhalb der CDU rot sehen. Torsten Küllig, Beamter der Staatsregierung, schrieb Ministerpräsident Kretschmer einen Offenen Brief, in dem er die „Verbrüderung mit Linksextremisten“ kritisiert. Speziell eingeschossen hat er sich offenbar auf die MLPD und die Antifa, auf deren Fahnen bei der Demo er verweist.

 

Damit zeigt sich Küllig artverwandt zu AfDlern wie zu AFD-Oberhetzer Björn Höcke. Dieser hatte in einer der letzten Sitzungen des thüringischen Landtags wegen der Teilnahme der MLPD bei einer gemeinsamen antifaschistischen Demonstration mit Mitgliedern der Landesregierung in Mattstedt gefordert, die Landes-Regierung müsse vom "Verfassungsschutz" überwacht werden. Die AfD wird nervöser angesichts wachsender Proteste!

 

Wo Küllig politisch zu verorten ist, zeigt sich an der Tatsache, dass er die Seenotretter von „Mission Lifeline“ 2016 wegen des „Einschleusens von Ausländern“ angezeigt hatte.  Selbst die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein ...

 

Die Süddeutsche Zeitung hob dagegen interessanterweise den Erfolg der Bündnisbreite hervor: Dass es den Dresdnern gelungen sei, "ein Signal zu senden. Wir sind mehr und ausnahmsweise unteilbar."

 

Als Fazit steht: Ein schöner Tag und ein gutes Zeichen - Dresden ist antifaschistisch!