Deutsch-Philippinische Freunde
Protestiert gegen das Massaker an Zuckerrohrarbeiterinnen und -arbeitern!
Am Abend des 20. Oktober kam es in der Hazienda Nene in der Stadt Sagay auf der Insel Negros (Philippinen) zu einem Massaker, bei dem neun Zuckerrohrarbeiterinnen und -arbeiter getötet wurden. Sie waren Mitglieder der nationalen Föderation der Zuckerrohrarbeiterinnen und -arbeiter (NFSW). Fünf wurden verletzt.
Vier der Getöteten waren Frauen, zwei waren Minderjährige. Sie wurden mit mehreren Schüssen von ca. 40 Männern regelrecht hingerichtet. Die Täterinnen und Täter sind vermutlich Armeeangehörige bzw. private Sicherheitsleute.
Was war das „Vergehen“ der Ermordeten?
Sie hatten im Rahmen einer landesweiten Protestaktion mit einer sogenannten Kultivierungsaktion (bungkalan) das Land besetzt und dessen Bepflanzung mit Feldfrüchten, Gemüse, Bananen, Korn und Wurzelgemüse begonnen, um im sog. Tiempo muerto (tote Saison in der Zuckerindustrie von Mai bis September), der schlimmsten Zeit für die Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter ihre Familien ernähren zu können. Dieses Vorgehen wird von der fortschrittlichen kämpferischen Bauernbewegung KMP unterstützt.
Hinrichtungswelle durch das Duterte-Regime
Dieser berechtigte und lebensnotwendige Protest wird mit massivem Terror beantwortet. Seit dem Regierungsantritt des faschistoiden Präsident Rodrigo Duterte wurden allein in Negros 139 Bäuerinnen und Bauern, bzw. Landarbeiterinnen und Landarbeiter ermordet. Insgesamt wurde laut Angaben der KMP in den Philippinen 163 Bäuerinnen, Bauern, Fischerinnen, Fischer und landwirtschaftliche Arbeiterinnen, bzw. Arbeiter getötet.
Brigadegeneral Eliezer Lasanes von der philippinischen Armee (AFP) behauptete am 20. April, dass es sich bei den Kultivierungsgebieten in Wirklichkeit um kommunale Bauernhöfe der Neuen Volksarmee (NPA) handle. Damit ordnet sich dieser Terror in die antikommunistische Hetze von einem angeblich geplanten Putsch der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP), zusammen mit Teilen der bürgerlichen Liberalen Partei und Teilen des Militärs („Roter Oktober Putsch“) ein.
Protest- und Solidaritätsschreiben an:
UMA: uma.pilipinas@gmail.com
UMA ist die landesweite fortschrittliche Organisation der Gewerkschaften, Zusammenschlüsse und Föderationen der landwirtschaftlichen Arbeiter/innen in den Philippinen. Sie arbeitet eng zusammen mit der kämpferischen Bauernbewegung KMP, der fortschrittlichen Gewerkschaft KMU und anderen Organisationen, die in der breiten Dachorganisation von Bayan zusammengeschlossen sind. Sie ist auch Mitglied in der asiatischen Bauernkoordination APC, in der internationalen Koordination von Agrarbeschäftigten CAWI sowie in der International League of Peoples' Struggle (ILPS).