Südafrika

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Rechtsentwicklung der Regierung ebnet Weg für Löhne wie unter der Apartheid

Am Montag, den 15. Oktober 2018, rief die Gewerkschaft der Metallarbeiter von Südafrika, NUMSA, die Beschäftigten im Kunststoffsektor zum unbefristeten Streik auf.

Von agl

Zehntausend Arbeiter verschiedener Werke folgten dem Aufruf und legten die Arbeit nieder (siehe Rote Fahne News). In den 450 Unternehmen der Branche arbeiten insgesamt 60.000 Arbeiter. Der Streik dauert bis heute an. Die Unternehmer wollen ein gerichtliches Streikverbot durchsetzen.

Zur Vorgeschichte

Zur Vorgeschichte: Auch in Südafrika vollzieht die Regierung aus ANC, der revisionistischen Kommunistischen Partei Südafrikas (SACP) und dem Gewerkschaftsdachverband COSATU eine Rechtsentwicklung. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Präsident Cyril Ramaphosa (ANC) im April war ein Angriff auf das Streikrecht und die Löhne der Arbeiter. Es wurde ein gesetzlicher Mindestlohn von 20 Rand (1,20 Euro!) eingeführt. Streiks sollen nicht mehr durch Gewerkschaften beschlossen werden dürfen, sondern durch Einzelabstimmung aller in einem Betrieb Beschäftigten, was die Hürde höher setzt und die Organisierung erschwert. Gegen diesen Frontalangriff auf die Arbeiterbewegung organisierte die NUMSA im April bereits einen landesweiten kämpferischen Massenstreik.

Bisheriger Mindestlohn praktisch halbiert

Die Konzernchefs des Kunststoffsektors sind jetzt unter den ersten, die von den neuen Gesetzen der Regierung profitieren wollen. Sie haben den bisherigen Mindestlohn von 40 Rand auf den neuen gesetzlichen Mindestlohn von 20 Rand halbiert. Gleichzeitig wurde das Urlaubsgeld und eine vierte Urlaubswoche gestrichen.

Südafrikanische Regierung hat dafür den Weg geebnet

Sie brechen damit einen Rahmentarifvertrag, der für verschiedene Branchen gilt und versuchen zu umgehen, dass die Arbeiter im Kunststoffsektor die erkämpften, besseren Löhne und Arbeitsbedingungen aus dem Maschinenbau auch für sich beanspruchen und durchsetzen. Für diese Attacke auf die Löhne und Rechte der Arbeiter hat die nach rechts gerückte Ramaphosa-Regierung den Weg geebnet!

 

Die NUMSA erklärt: „Unsere Mitglieder können nicht von den schlechten Löhnen im Kunststoffsektor leben. ...Wir fordern, dass die Beschäftigten im Kunststoffsektor die gleichen Leistungen erhalten wie die Beschäftigten im Maschinenbau. Wir lehnen die Versuche der Arbeitgeber ab, die Arbeits- und Lebensbedingungen durch Abwärtsschwankungen zu verschlechtern. Die Bosse in diesem Sektor wollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Apartheid für die Arbeiterklasse wiederherstellen ...NUMSA bleibt entschlossen, eine Lohnerhöhung von 15 Prozent zu fordern ...“

Um Solidaritätserklärungen wird gebeten

Sie können geschickt werden an: Phakamile Hlubi-Majola, Nationaler Sprecher der NUMSA

phakamileh@numsa.org.za