Eisenach
Antifaschistischer Ratschlag Thüringen: Beifall gegen Fahnenverbot
Am 2. und 3. November fand in Eisenach der 28. Antifaschistische und Antirassistische Ratschlag Thüringen statt.
Auf dem Ratschlag gab es eine Reihe von gut vorbereiteten Workshops, Plenen, eine Auftaktveranstaltung und einen „Mahngang“ am Freitagabend, wo es zu einem Eklat kam, als die Versammlungsleitung die Polizei rief, um eine Fahne der MLPD aus dem Zug zu entfernen – mit handgreiflicher Unterstützung von "Antideutschen" wie der Landtagsabgeordneten Katharina König (Linkspartei).
Das gelang ihnen leider auch. Es wäre notwendig gewesen, mit mehr Kräften entschiedener dagegen aufzutreten und zum Beispiel mit einer eigenen Kundgebung den öffentlichen Protest dagegen zu organisieren.
Der „Mahngang“ war dann geprägt von laut gegrölten massenfeindlichen Parolen der „Antideutschen“, die sich an die Spitze des Zuges drängten. Es gab berechtigte Kritik vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem abstoßenden Auftritt.
MLPD lässt sich Teilnahme nicht nehmen
Die Organisatoren hatten im Vorfeld die MLPD mit dem absurden Vorwurf des „Antisemitismus“ ausgeschlossen und damit den antifaschistischen Kampf gespalten. Natürlich war und ist die MLPD wie auch das Internationalistische Bündnis trotzdem ein Aktivposten des antifaschistischen Kampfes in Thüringen und sie waren entsprechend auch beim Ratschlag aktiv dabei.
Die konstruktive Mitarbeit in mehreren Workshops und die systematische Kleinarbeit der MLPD bekamen auch Anerkennung. Die teilweise feindselige Haltung von Teilnehmern aus dem autonomen und antideutschen Spektrum war letztlich in der Minderheit.
Konstruktive Mitarbeit überzeugt
Eine gefühlsmäßige Distanz aufgrund der überall ausgehängten Erklärungen gegen die MLPD wurde im Laufe des Ratschlags durch die konstruktive Zusammenarbeit und die überzeugenden Argumente der MLPD-Genossen gegen die Spaltung immer mehr zurückgedrängt. Neue Kontakte für eine Zusammenarbeit im Internationalistischen Bündnis wurden geknüpft.
Wie bescheuert müssten wir sein, wenn wir uns heute selbst an der Unterdrückung von Parteien und Parteifahnen in unseren Reihen beteiligen würden?
Fritz Hofmann, Stadtratsmitglied in Eisenach und Kandidat des Internationalistischen Bündnisses zur Landtagswahl 2019 in Thüringen
Beim Abschlussplenum erinnerte Fritz Hofmann, Stadtratsmitglied in Eisenach und Kandidat des Internationalistischen Bündnisses, an die Tage in Kiel vor genau 100 Jahren, als Matrosen und Arbeiter mit ihrem Aufstand die Novemberrevolution begannen.
Beifall gegen Parteien- und Fahnenverbote
Das Fehlen einer revolutionären Kampfpartei wirkte sich damals dramatisch für die Revolution aus. Die sozialdemokratischen Führer konnten sich scheinbar an die Spitze stellen und die Revolution zusammen mit den Vorläufern der Hitler-Faschisten abwürgen.
Der Redebeitrag endete: „Wie bescheuert müssten wir sein, wenn wir uns heute selbst an der Unterdrückung von Parteien und Parteifahnen in unseren Reihen beteiligen würden?“ In den starken Beifall hinein brüllte Katharina König aus der „antideutschen“ Ecke: „Beifall verboten!“ - vergeblich.
Bündnisratschlag am 11. November
Wer das Internationalistische Bündnis kennenlernen will, kann das auf dem Bündniskongress am Sonntag, 11. November, in Erfurt. Mehr dazu hier auf Rote Fahne News!