Gelsenkirchen

Gelsenkirchen

"Gehen ohne Braunkohle die Lichter aus?"

Die Umweltgruppe Gelsenkirchen berichtet über die Neuerung bei ihren Gruppentreffen, über kurze ausgearbeitete Referate zu aktuellen umweltpolitischen Themen zu diskutieren.

Korrespondenz aus Gelsenkirchen

Sie sollen künftig reihum vorbereitet werden. So helfen wir uns gegenseitig, gemeinsam die oftmals komplizierten Zusammenhänge der Umweltpolitik besser zu verstehen und unsere Argumente zu entwickeln.

 

Begonnen haben wir mit dem Thema „Ohne Braunkohle gehen die Lichter aus?“ Nicht erst seit dem aktiven Widerstand im Hambacher Wald gegen die zerstörerische Braunkohleförderung ein brennendes Thema.

Umstellung auf erneuerbare Energieträger in zehn Jahren möglich

Folgende Argumente haben wir dabei entwickelt: „Rund 70 Prozent der derzeit pro Jahr geförderten 7,8 Milliarden Tonnen Kohle wird für die Verbrennung und Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt. 40 Prozent der weltweit erzeugten elektrischen Energie stammt aus Kohleverbrennung. Für die Heizzwecke in privaten Wohnungen nur ca. 3 Prozent. Die Verbrennung von Kohle trägt heute weltweit insgesamt ca. 30 Prozent zu den CO2-Emissionen und damit zum verstärkten Treibhauseffekt bei. ...

 

Weltweit stieg die Kohleförderung von 2002 bis bis 2014 um ca. 70 Prozent auf knapp 8 Milliarden Tonnen an und stagniert seither. Dabei hat China mit 50 Prozent den größten Anteil des Weltkohleverbrauchs. Es ist heute möglich, die weltweite Energieversorgung innerhalb von ca. zehn Jahren auf erneuerbare Energieträger umzustellen.“¹

Drastische Strom-Überproduktion

Trotzdem suggerieren RWE und andere Energiemonopole, das Licht würde ohne die Braunkohle ausgehen. Dabei verschweigen sie die massive Steigerung der Stromexporte aus Deutschland, die innerhalb von fünf Jahren verzehnfacht wurde. Derzeit beträgt sie ca. 10 Prozent. Deutschland ist damit europäischer Spitzenreiter beim Stromexport.

 

2017 kam in Deutschland der Strom zu 39 Prozent aus regenerativen Stromquellen, zu 13 Prozent aus Atomstrom und zu 48 Prozent aus fossilen Energiequellen, davon Braunkohle zu 24 Prozent.

 

Es existiert eine drastische Strom-Überproduktion, weil die Braunkohleverstromung nicht heruntergeregelt wird. Der Strom aus regenerativen Energiequellen wird dagegen öfter einfach gekappt.

Überflüssige Stromtrassen - neue Profitquelle

Es winken Maximalprofite: Der billige Braunkohlestrom wird exportiert und der Strom aus regenerativer Energie teuer im Inland verkauft, weil die Investitionskosten einfach vor allem auf die Privatverbraucher im Inland umgelegt werden. Deren Ausbau wurde ohnehin von Politik und Monopolen abgebremst und mit einer neuen Maximalprofitquelle verknüpft:

 

Die sogenannten neuen Stromtrassen, die man für eine dezentrale Produktion regenerativer Energien überhaupt nicht benötigen würde. So versprechen auch die Durchleitungsgebühren traumhafte Profite ... bezahlt wieder einmal vom einfachen Stromkunden.