Bremen
Gedenkgang und Demonstration zum 100. Jahrestag der Ausrufung der Revolution
Vor 100 Jahren war am 15. November um 11 Uhr der Senat und die alte Bürgerschaft für abgesetzt erklärt worden und der Arbeiter und Soldatenrat hatte auf dem Balkon die rote Fahne gehisst.
Aus diesem Anlass trafen sich die Linken aus verschiedenen Organisationen und Parteien, darunter die MLPD, zu einem Gedenkmarsch, der historische Punkte mit aktuellen Forderungen verbindet.
Unser Zug, der immer Menschen anzog, marschierte durch den Berufsverkehr und machte an verschiedenen Stellen halt, wo kurze Redebeiträge von verschiedenen Vorbereitungsgruppen abgehalten wurden: Bei der ehemals kaiserlichen Kaserne am Neustadtwall zum Friedenswillen der Massen und zum Überspringen der Revolution von Kiel und Wilhelmshaven über Bremen bis nach Berlin und dem Enthusiasmus der Massen.
Dann die Kommerzialisierung der Pflege und die Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren gegen den Pflegenotstand für Pflegende und Patienten. Es ging weiter zu den Platanen am Deich der kleinen Weser, die der ach so "grüne" Umweltsenator abholzen will, um mehr Raum für Außengastronomie zu schaffen.
Dann "Ende Gelände" zum Kampf um den Hambacher Wald. Laut schallte das "Hambi bleibt!" über die Weser. Die Straßenbahnen und Busse stauten sich, als unser Zug die Domsheide überquerte und durch die Sandstraße am Haus der Wissenschaft vorbei, wo die studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Uni- und Hochschulinstituten eine bessere Bezahlung für ihre Arbeit forderten.
Schließlich zur Bremer Landesbank. Die Banken, die durch Weltkrieg und Konzentration zu Großbanken geworden waren, die eng mit dem imperialistischen Staat verflochten waren, hatten alle reaktionären Bestrebungen unterstützt und die Niederschlagung der Bremer Räterepublik finanziert.
Den Schluss bildete der Marktplatz mit hell erleuchtetem Rathaus. Hier gab es noch Redebeiträge, die die besondere Leistung der Frauen in der Revolution hervorhoben.