Höchststand

Höchststand

Inflation frisst die Lohnerhöhungen

Im Oktober kletterte die Jahresinflation offiziell auf 2,5 Prozent.

Von wb

Es war der höchste Stand seit September 2008 - dem Beginn der Weltwirtschafts- und Finanzkrise. Hauptsächliche Preistreiber sind die wachsenden Energiekosten. Von Oktober 2017 bis Oktober 2018 verteuerten sich vor allem leichtes Heizöl (+39,9 Prozent) und Kraftstoffe (+14,8Prozent).

 

Wer mehr als zehn Prozent seiner Ausgaben für Energie verwendet, wie beim „repräsentativen Warenkorb“ angenommen, der der offiziellen Inflationsrate zu Grunde liegt, hat noch eine höhere persönliche Inflationsrate. Aber auch Gemüse (+9,3 Prozent) oder Molkereiprodukte und Eier (+3,1 Prozent) verteuerten sich im Oktober gegenüber dem Vorjahr.

 

Bei den Dienstleistungen stieg der größte Ausgabenposten, die Nettokaltmieten, im Durchschnitt (!) um 1,6 Prozent. Auch Pauschalreisen (+7,1 Prozent) oder die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+2,8 Prozent) wurden erheblich teurer.

 

Der ADAC hält die bundesweite Preisgestaltung an den Zapfsäulen trotz des Niedrigwassers, das die Transporte von Rohöl und Kraftstoffen verteuere, für deutlich überzogen, berichtet die Frankfurter Allgemeine. Die Energiekonzerne wälzen die Lasten der von ihnen maßgeblich verursachten Dürre und Trockenheit systematisch auf die Verbraucher und viele kleinere Unternehmer ab.

 

Eine offizielle Inflationsrate von 2,5 Prozent, die für viele Mieter oder Pendler wesentlich höher liegt, frisst aber die in den Tarifabschlüssen des 1. Halbjahres erkämpften Erhöhungen der Tariflöhne von 3,1 Prozent  wieder auf. Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellte sind deshalb gut beraten, sich nicht von den "Kein-Grund-zur-Panik"-Meldungen in den bürgerlichen Medien abhalten zu lassen, die eigene Rechnung aufzumachen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter selbständig Lohnnachschlag-Kämpfe organisieren.