MLPD
Wer bricht den Hausfrieden bei Siemens in Erfurt?
Siemens-Chef Joe Kaeser, der in der Öffentlichkeit gerne seine "demokratische Gesinnung" herauskehrt, hat offenbar kein Problem damit, im Erfurter Siemens-Werk 200 Stellen zu streichen, die damit der Jugend fehlen.
Erst Anfang September meinte er, man müsse "Werte wie Offenheit und Toleranz auch in eigenem Interesse fördern"¹ Die Offenheit und Toleranz hört aber offenbar auf, wenn man sich kritisch zum Stellenabbau äußert und die Belegschaft in ihrem Kampf unterstützen möchte.
Polizei erteilte Platzverweise und nahm mehrfach Anzeigen auf
So steht die MLPD Erfurt seit diesem Sommer regelmäßig auf dem öffentlich frei zugänglichen Gelände vor dem Werkstor. Zum Beispiel wurde zur Bergarbeiter-Veranstaltung am 6. Oktober in Gelsenkirchen eingeladen . Im Auftrag der Geschäftsleitung riefen die Pförtner, die nicht gerade durch freundliches Auftreten glänzten, die Polizei, die nicht nur Platzverweise ausstellte, sondern auch nun mehrfach eine Anzeige wegen angeblichem Hausfriedensbruch aufnahm.
"Maulkorb" im Auftrag von Siemens?
Statt das demokratische Recht zu verteidigen, auf öffentlichem Gelände frei mit den Kolleginnen und Kollegen zu sprechen, setzte sie das Unrecht von Siemens durch, diese freie Meinungsäußerung einzuschränken! Was für ein Schlaglicht auf diese kapitalistische Gesellschaft und ihren Staatsapparat, die das Recht auf Maximalprofit über alles stellt.
Das Argument des "Hausfriedensbruchs" ist dabei völlig an den Haaren herbeigezogen. Den Hausfrieden brechen diejenigen, die unter der Belegschaft Zukunftsängste schüren und der Jugend ihre Jobs rauben und nicht die, die den Kampf dagegen unterstützen. Offenbar fürchtet Siemens aber diesen Kampf!
Wir lassen uns durch diese Maßnahmen nicht einschüchtern, fordern die Rücknahme der Anzeigen und werden uns unser Recht nicht nehmen lassen, weiter mit den Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu treten!