Türkei
Flüchtlinge werden zu Sklavenarbeit gezwungen
Die Arbeits- und Sozialbüros der sozialdemokratischen Oppositionspartei CHP haben kürzlich einen Bericht über die Lage von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt herausgegeben.
Demnach werden sie zu Millionen schwarz und zu Niedrigstlöhnen beschäftigt, darunter auch tausende Minderjährige. Die große Mehrheit von ihnen stamme aus Syrien, heißt es in dem Bericht mit dem Titel "Lohnarbeit von Migranten in unserem Land".
Jeder fünfte so Beschäftigte jünger als fünfzehn Jahre
Nur knapp 21.000 syrische Flüchtlinge seien legal beschäftigt, rund eine Million dagegen illegal, also ohne jegliche Papiere. Häufig handele es sich um besonders schlimme Ausbeutung. Jeder fünfte syrische Schwarzarbeiter sei jünger als 15 Jahre. Viele Flüchtlinge hätten durch die mörderischen Arbeitsverhältnisse – in der Türkei als „Arbeitsmorde“ bezeichnet – ihr Leben verloren. 65 Prozent der tödlichen Arbeitsunfälle beträfen Syrer, 13 Prozent Afghanen.
Monatsverdienst 100 Euro!
Die Erdoğan-Regierung habe vor zwei Jahren an den Bestimmungen für die Zulassung von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt zwar Nachbesserungen vorgenommen, die hätten aber kaum etwas bewirkt. Der Markt für schwarz Beschäftigte mache inzwischen 34 Prozent des gesamten Arbeitsmarktes aus. Während die legal Beschäftigten den Mindestlohn von 1604 TL (derzeit ca. 230 €) monatlich erhalten, wird die überwältigende Mehrheit der schwarz Beschäftigten mit einem Tageslohn von 20-25 TL abgespeist – pro Monat also maximal 750 TL oder 100 €.