Vorbereitung ICOR-Umweltkampftag
G20-Gipfel bekräftigt reaktionäre Umweltpolitik - 36.000 demonstrierten am 1. Dezember für Sofortmaßnahmen
Der faschistoide US-Präsident Donald Trump hat die Ergebnisse der Verhandlungen beim G20-Gipfel in Buenos Aires als Erfolg für die USA gefeiert. Die G20 hätten anerkannt, dass auch "saubere fossile Energieträger zum Energiemix beitragen". Ein weiterer Passus der Abschlussklärung erwähnt den Rückzug der USA aus dem "arbeitsplatzvernichtenden Pariser Klimaabkommen".
Zwei Tage vor Beginn der 24. UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice ist das eine Provokation und Ausdruck der Rechtsentwicklung der Regierungen der G20 insgesamt. Großflächige Umweltzerstörung beim Tagebau nach Kohle, beim Fracking und der konventionellen Öl- und Gasförderung ist unvermeidlich.
Es gibt keine "sauberen fossilen Energieträger"
Durch unvermeidliche Verunreinigungen der fossilen Energieträger mit Schwefel, Schwermetallen und radioaktiven Elementen ist auch in Bezug auf die Schäden an Flora, Fauna, Gewässern und menschlicher Gesundheit mit der fossilen Verbrennung ein grundlegendes Problem entstanden: Je besser die Filtertechniken, um so mehr mit Gift belastet sind dann die Filter, die in der Regel zur Regeneration "durchgedrückt" oder unter Tage entsorgt werden. Wissenschaftlich gesehen sind die "sauberen fossilen Energieträger" ein Unsinn.
Das Pariser Abkommen war ein einziger Betrug!
Aber auch einige Umweltorganisationen betrachten die Gipfelergebnisse als Erfolg - weil Trump sich isoliert habe. So freut sich Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch, dass 19 der 20 in Buenos Aires versammelten imperialistischen Länder sich darin einig seien, dass das Pariser Abkommen "umfassend umgesetzt" werden müsse.
Was soll die "umfassende Umsetzung" dieses Betrugsabkommens bringen? Es legt nicht einen verpflichtenden Beitrag der beteiligten Länder, keine Sanktionsmaßnahme fest. Notwendig ist, dass ein verpflichtendes Sofortprogramm erkämpft wird: Weltweit für den Ausstieg aus der gesamten fossilen Verbrennung, für Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien, für modernen und kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, für ökologische Landwirtschaft, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, Ersatzarbeitsplätze und neue Jobs im Umweltschutz.
Das geht nicht mit den Herrschenden, weder mit Trump noch mit den anderen 19 Gipfel-Teilnehmern. Das geht nur im internationalen Kampf der Massen gemeinsam mit der Arbeiterklasse!
36.000 gestern auf der Straße für sofortige Klimaschutzmaßnahmen
Den Auftakt der Proteste aus Anlass der UN-Weltklimakonferenz in Katowice/Polen machten am gestrigen 1. Dezember 2018 die Demonstrationen in Nachbarschaft zu den Braunkohletagebau-Revieren im Rheinland und in der Lausitz. 16.000 in Berlin und 20.000 in Köln waren dem Aufruf der Umweltverbände gefolgt und forderten den Ausstieg aus der Kohleverbrennung und Sofortmaßnahmen für den Klimaschutz.
In Berlin mit dabei waren auch Bewohner aus Welzow und Proschim in Brandenburg, die seit Jahren dagegen kämpfen, dass ihre Orte abgebaggert werden. Auch wenn diese Pläne derzeit auf Eis liegen, weil der Vattenfall-Nachfolger LEAG erst mal die Regierungspläne abwarten will, könnten sie jederzeit wieder aus der Schublade geholt werden.
Aufgrund der Länge des Demonstrationszuges in Köln zog die Demospitze bereits durch die linksrheinische Innenstadt, während auf der rechten Rheinseite das Ende der Demo den Kundgebungsplatz noch nicht einmal verlassen hatte. Greenpeace, BUND, campact, Nabu und andere hatten die Demo initiiert. Sehr viele weitere Organisationen, Parteien und Einzelpersonen beteiligten sich aktiv: die Umweltgewerkschaft, die Linkspartei, die GRÜNEN, die MLPD, der REBELL, die Piratenpartei, die anarchistische FAU, attac und viele mehr. Erneut waren alle Generationen vertreten, mehrheitlich junge Menschen. Aus ganz Deutschland waren die Demoteilnehmer angereist und aus benachbarten Ländern.
Entfalteter Kampf um die Richtung der Umweltbewegung
Der Demoaufruf "Kohle stoppen! Klimaschutz jetzt!" war vom imperialistischen Ökologismus geprägt. Er setzte dem zerstörerischen Treiben des internationalen Finanzkapitals nicht den dringend notwendigen aktiven Widerstand entgegen, sondern die illusionäre "konsequente Umsetzung" des Pariser Klimaabkommens.
Dies war nicht das Motiv der meisten Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die voller Empörung die Zerstörung des Planeten, der menschlichen Lebensgrundlagen aus Profitgründen anprangern. Unter ihnen waren viele, die in der kapitalistischen Profitwirtschaft die Hauptursache des Übergangs in eine globale Umweltkatastrophe sehen, und die für einen harten Kampf gegen die Verursacher sind. Aber es gibt auch die Richtung, unkritisch gegenüber den Grünen zu sein oder überheblich gegenüber der Arbeiterbewegung oder der Illusion anzuhängen, man könne den Kapitalismus "radikal reformieren". Wichtig ist auch zu klären, dass es außer der Erderwärmung weitere Faktoren für den Übergang in eine globale Umweltkatastrophe gibt.
Eine große Aufgeschlossenheit gegenüber dem Gedanken, dass Arbeiter- und Umweltbewegung nur zusammen eine unüberwindliche Kraft bilden können, war spürbar. Das Interesse an dem Buch "Katastrophenalarm - was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur" war sehr groß; einige Exemplare wurden verkauft.
Beteiligung der MLPD sehr begrüßt
Die Landesleitung Nordrhein-Westfalen der MLPD schreibt in einer Korrespondenz an Rote Fahne News: "Das auf breiter Front erwachende Umweltbewusstsein geht einher mit einer großen Ernsthaftigkeit. Viele kannten die MLPD, gerade auch vom Kampf um den Hambacher Wald und wollten nun mehr über die MLPD wissen. Viele hundert Exemplare des aktuellen Flugblatts der MLPD 'Aktiver Widerstand gegen drohende Umweltkatastrophe' wurden verteilt und aufmerksam gelesen.
Der gemeinsame Infostand von MLPD und REBELL war ständig umlagert. Das Parteiprogramm der MLPD auf Deutsch war am späten Nachmittag vergriffen. Das Rote Fahne Magazin, das REBELL-Magazin und die Broschüre "Antideutsche - links blinken, scharf rechts abbiegen" fanden ebenfalls Interesse und Abnehmer. REBELL und MLPD erhielten eine ganze Reihe Kontaktwünsche, weitere trugen sich in die Listen des Internationalistischen Bündnisses ein ... Es entstand der Eindruck, dass die offensive Antwort der MLPD auf die Attacken der Liquidatoren in den vergangenen Wochen erst recht ein breites Interesse geweckt haben."
Auch in Berlin MLPD-Büchertisch ständig umlagert
Eine Korrespondentin berichtet aus Berlin an Rote Fahne News: "Der Büchertisch der Berliner Umweltgruppe am Kanzleramt war von ankommenden Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmern ständig umlagert. Im Mittelpunkt stand das Buch „Katastrophenalarm! ...“. „Das ist das einzige umfassende und aktuelle Umweltbuch, das vom marxistischen Standpunkt aus geschrieben ist!“ Diese Kurzvorstellung weckte bei vielen Interesse und es entwickelten sich zahlreiche Gespräche. Jemand sagte, dass er das Buch bereits gelesen hat und es sehr wichtig findet. Damit es auch andere finden, will er es in einen der öffentlichen Bücherschränke stellen."
Internationaler Umweltkampftag: 8. Dezember!
Die revolutionäre Weltorganisation ICOR stellt ihren Aufruf unter das Motto „Weltweit aktiver Widerstand gegen die Angriffe der imperialistischen Herrscher der Welt auf Mensch und Natur - für die Rettung der natürlichen Umwelt vor der Profitwirtschaft!“ Auf der ganzen Welt finden am 8. Dezember, dem "Global Action Day", Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen statt. Beteiligt euch an den kämpferischen Aktionseinheiten am 8. Dezember! Organisiert euch in der MLPD und ihren Umweltgruppen!