Flüchtlinge
Gedenken an die Toten an europäischen Grenzen
Am 25. November 2018, dem Totensonntag, folgten in Hamburg etwa 250 Menschen dem Aufruf der Seenotbrücke-Bewegung zum Gedenken an die Flüchtlinge, die an den europäischen Grenzen ihr Leben verloren haben.
Auf dem Kundgebungsplatz neben der pompösen Elbphilharmonie war über die Treppen, die zur Elbe hinunterführen, eine ca. 100 Meter lange Liste mit den Namen der Toten ausgelegt - liebevoll mit Rosen geschmückt.
Sterben im Meer und an innereuropäischen Grenzen
Die meisten Betroffenen sind im Mittelmeer ertrunken. Aber auch an innereuropäischen Grenzen fand und findet das Sterben statt. Zum Beispiel an der Grenze nach Ungarn oder, in erschreckender Zahl, in und um das französische Calais.
Das ist eine schreiende Anklage gegen die sogenannte „europäische Sicherheitspolitik“, in Wahrheit eine grausame Abschottungspolitik. Je weiter die Regierungen nach rechts rückten, desto brutaler haben sie jede Humanität und die Reste ihrer demokratischen oder christlichen Fassade fallen lassen.
Aufruf an Innenminister?
„Das Sterben im Mittelmeer ist kein Unglück, Menschen, denen Hilfe bewusst verweigert wird, sterben nicht einfach, sondern sie werden getötet“. So steht es im Flugblatt der „Seebrücke.“ Richtig! Aber warum rufen die Veranstalterinnen und Veranstalter gerade die Innenmister auf: „Unterstützt die Retterinnen und Retter und protestiert gegen ihre Kriminalisierung“. Das nimmt sich Innenminister Seehofer bestimmt zu Herzen! Das macht doch den Bock zum Gärtner. Die Kraft, die diesen Verbrechen und ihren Verursachern in den Arm fallen kann, sind die Massen der Jugend, der Frauen, der Arbeiterinnen und Arbeiter und aller friedliebenden und human eingestellten Menschen. Sie auf die „legalen“ Bahnen des Parlamentarismus und seiner Vertreter zu orientieren, hat sich leider längst als untauglich herausgestellt.
Die anschließende beeindruckende kleine Demonstration, die die lange Namensliste durch die Straßen entlang der Elbe trug, endete mit einer Schlusskundgebung auf dem Fischmarkt.