Nürnberg

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Betriebsversammlung bei MAN

OPEX-Verhandlungen: Wie kann es eine "Annäherung" an diesen Horrorkatalog geben?

Korrespondenz

Die Betriebsversammlung war proppenvoll, es fehlten wieder einmal Stühle. Obwohl auch bei dieser Betriebsversammlung sowohl die Vertreter der rechten Betriebsratsführung als auch der Gewerkschaftsspitze immer wieder versichern, dass sie keine Verschlechterungen, welche unsere Tarifverträge betreffen, unterschreiben werden und kämpferisch sprachen, fragen sich die Kollegen, was wird dann überhaupt noch verhandelt? Diese und viele weitere Fragen, Meinungen und Forderungen haben die Kollegen. Aber ...

… Eine offene Aussprache wurde verhindert

Ist die Angst vor den Kollegen so groß? Vor allem die Beiträge der Geschäftsleitung waren eine offene Provokation. Sie rückten kein bisschen von ihren Angriffen ab und forderten uns stattdessen auf, „härter“ zu arbeiten, damit ihre Investition von 5 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren auf unseren Buckel wieder rein geholt werden. Das würde uns krisensicher machen - oder, wie es die Geschäftsleitung nennt, die das Wort Krise lieber nicht in den Mund nimmt: wetterfest.

 

Unsere Mieten, die Kosten für Energie, Benzin und Lebensmittel steigen viel mehr als unsere Löhne. Wir sollten uns damit abfinden, dass MAN nicht mehr zahlen könne als bisher. In einem total schiefen Vergleich wurde das Handwerk mit 100 Prozent als Ausgangspunkt für unsere Löhne betrachtet. Der Tarifvertrag mit der IG Metall wurde auf 125 Prozent des Lohnniveau des Handwerks eingeschätzt. Und - man höre und staune - die MAN zahle sogar 145 Prozent des Lohns. Wenn sie allerdings unseren Verdienst mit denen der Vorstände in Vergleich setzen würden, was würde wohl dabei rauskommen.

 

Statt wie üblich eine offene Aussprache nach den Beiträgen der Geschäftsleitung zu machen, wird die Betriebsversammlung vom Betriebsrat einfach unterbrochen. Am 19. Dezember ist eine Betriebsversammlung im Münchner Werk. Bis dahin soll weiter verhandelt und uns dann bei der Fortsetzung dieser Betriebsversammlung in Nürnberg ein Ergebnis präsentiert werden.

 

Die Kollegen sollen blind vertrauen, was da über ihren Kopf hinweg ausgemacht wird und am 19. Dezember dürfen sie dann wieder zum Abnicken kommen. Damit finden wir uns nicht ab.

 

(OPEX ist ein drastisches Kürzungsprogramm. Siehe Rote Fahne News-Korrespondenz "Protestaktion bei MAN").