Türkei / Rojava
Sofortige Beendigung der türkischen Aggressionen in Nordsyrien!
Am Donnerstagabend haben Kampfjets des faschistischen türkischen Regimes das Flüchtlingscamp Mexmûr und das ezidische Siedlungsgebiet Şengal bombardiert.
Die Autonomieverwaltung von Nordostsyrien hat nach der Ankündigung einer Militärinvasion in Rojava durch den türkischen Präsidenten Erdoğan zur Mobilmachung der Volksverteidigungseinheiten aufgerufen: „Wir verurteilen Erdoğans feindliche Verlautbarungen und Drohungen gegen unsere Region. Seit Beginn der Syrien-Krise bemüht sich Erdoğan, der Türkei einen Teil des syrischen Territoriums einzuverleiben."
Mit Zustimmung der USA?
Es besteht der begründete Verdacht, dass die USA der Türkei die Erlaubnis erteilt haben, einige Gebiete in Rojava anzugreifen. In den vergangenen drei Jahren hat der türkische Staat zwischen den USA und Russland changiert, um die Bevölkerung von Rojava anzugreifen und zu vertreiben. Erdoğans Invasionsdrohungen kamen direkt, nachdem der US-Syriensonderbeauftragte James Jeffrey die Türkei besucht hatte und der MIT-Chef Hakan Fidan von einer Reihe von Treffen aus den USA zurückgekehrt war.
Nach aktuellen Informationen, so die kurdische Nachrichtenagentur ANF, visiert der türkische Staat vor allem die Linie zwischen Girê Spî und Serêkaniyê an. Dort soll an Stelle eines „arabischen Gürtels“ ein „türkischer Gürtel“ geschaffen werden und, nachdem ein Keil zwischen Kobanê und Cizîrê getrieben worden ist, mit der Invasion in die anderen Regionen gewartet werden.
Auch wenn bisher noch nicht klar ist, ob es sich bei der Attacke um einen lokalen oder einen umfassenden Angriff handeln wird, ist die Autonomieverwaltung zum Widerstand entschlossen.
Heute Demonstrationen in Dutzenden europäischen Städten
Nach den türkischen Luftangriffen auf Mexmûr und Şengal finden am Samstag Demonstrationen in Dutzenden europäischen Städten statt. Die kurdischen Dachverbände KCDK-E und TJK-E haben für den heutigen 15. Dezember zu Protesten gegen die Bombardierung von Zielen in Südkurdistan aufgerufen. In dem gemeinsamen Aufruf heißt es: „Mit den mörderischen Angriffen auf Mexmûr und Şengal zielt der türkische Staat auf die Errungenschaften des gesamten kurdischen Volkes ab. Der Diktator Erdoğan will mit seinem schmutzigen Krieg einen Genozid in Kurdistan durchführen. Der Terrormiliz IS und anderen Dschihadisten soll damit neue Kraft gegeben werden. Dieser Krieg findet vor den Augen der Weltöffentlichkeit statt. Wir rufen dazu auf, auf die Straßen zu gehen und gegen den türkischen Besatzerstaat zu protestieren.“ Demonstrationen sind geplant in Deutschland, Österreich, England, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden, Dänemark und Griechenland.
MLPD verurteilt völkerrechtswidrige Invasion
In einer Pressemitteilung vom gestrigen 14. Dezember schreibt die Internationalismus-Verantwortliche des Zentralkomitees der MLPD, Monika Gärtner-Engel:
"Die faschistische Erdogan-Diktatur kündigte am 12. Dezember eine weitere Militärinvasion gegen das kurdische Autonomiegebiet Nordsyrien an. Sie diffamiert die kurdischen YPG-Kämpfer als Terroristen. Einer der Hauptgründe ist das erklärte Ziel der Vernichtung des befreiten Gebietes, in dem verschiedene Ethnien unter einer Selbstverwaltung zusammenleben. Die MLPD verurteilt entschieden diese völkerrechtswidrige Invasion und fordert die sofortige Beendigung des Aggressionskriegs. Weitere alte und neue imperialistische Staaten sind am Krieg um die Aufteilung Syriens beteiligt.
Wir fordern die sofortige Beendigung jeglicher Zusammenarbeit der deutschen Regierung mit der türkischen-faschistischen Regierung.
Der Befreiungskampf des kurdischen Volkes hat millionenfache Unterstützung auf der Welt. Es ist ein Hohn, wenn Erdogan sich mit dem palästinensischen Volk scheinbar solidarisiert, aber brutal gegen das kurdische Volk vorgeht. Die MLPD unterstützt den gemeinsamen Kampf des kurdischen und des palästinensischen Volkes. Dies in der Einheit von Wort und Tat, so zum Beispiel beim Aufbau des Gesundheitszentrums und seines ökologischen Ausbaus in Kobane; bei zahllosen Demonstrationen und nicht zuletzt beim Austragen wichtiger juristischer Auseinandersetzungen.
Sie unterstützt mit ganzer Kraft den von der ICOR beschlossenen Aufbau einer internationalen antifaschistischen und antiimperialistischen Widerstandsfront. Sie kämpft dabei für die revolutionäre Überwindung des Imperialismus und die vereinigten sozialistischen Staaten der Welt.
• Sofortiger Stopp jeglicher Aggression des faschistischen türkischen Staats und aller Imperialisten.
• Solidarität mit der demokratischen Autonomie-Region Nordsyrien, dem kurdischen und dem palästinensischen Freiheitskampf
• Für den Aufbau einer internationalen antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront und Stärkung der ICOR."