Bergbau
Flutung von AV wird vorbereitet - Widerstand ist ungebrochen
Die Bergarbeiterzeitung "Vortrieb"berichtet über die bevorstehende Flutung der Zeche Auguste Victoria (AV)
Nachdem die CSU/FDP- Landesregierung jüngst ihren Segen zu den Flutungsplänen gegeben hat, will die RAG jetzt so schnell wie möglich vollendete Tatsachen schaffen. Gegenwärtig werden auf den noch offenen Schächten alle Maßnahmen getroffen, um die Seilförderung außer Betrieb zu setzen und anschließend zuerst Schacht 7 und dann Schacht 3 verfüllen. Dazu gehört die Abschaltung des Pumpwerks am Schachtsumpf in zirka 1.250 Meter Teufe und auch die damit verbundene Abscheideanlage für radioaktives Barium. Das wird bisher aus dem Grubenwasser herausgefiltert und verbleibt in der Tiefe. Nach Abschaltung der Pumpen wird sich die radioaktive Fracht dauerhaft im Grubenwasser verteilen und gelangt mit den untertägigen Strömungen in die oberen Schichten sowie früher oder später auch über Tage.
Nach den Plänen der RAG sollen die Pumpen zirka Ende Januar abgestellt werden. Im ersten Schritt würde das untertägige Pumpwerk überflutet, das später nur mit großem Aufwand wieder trocken gelegt werden könnte. Dann werden 2.500 Tonnen des untertägig verbliebenen und krebserregenden PCB sowie 3.645 Tonnen nachweislich eingelagerter Giftmüll vom aufsteigenden Grubenwasser durchströmt. Dieser Giftcocktail gelangt über Risse und Klüfte früher oder später zu den grundwasserführenden Schichten und in die "Halterner Sande", aus denen Millionen Menschen im Ruhrgebiet ihr Trinkwasser beziehen. Eine regionale Umweltkatastrophe ist vorprogrammiert. die geschönten Gutachten, die als Alibi von der RAG beauftragt wurden, blenden diese Risiken einfach aus und können für uns Kumpel und unsere Familien keine Entwarnung geben.
Die Bürgerversammlung gegen Verfüllung und Flutung von AV hat einen Eilantrag beim Landgericht Bochum eingereicht. Der RAG soll verboten werden, vollendete Tatsachen zu schaffen, bevor nicht über ihre Klage gegen die Flutung im Hauptverfahren entschieden ist. Vor allem ist jetzt aktiver Widerstand gefordert Am 8. Dezember fand eine breit aufgestellte Demonstration verschiedener Initiativen in Marl statt, die gegen die Flutung der Zechen Front gemacht hat. Das geht jeden Kumpel an.