Daimler Rastatt

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Geier's Sturzflug

An Weihnachten kommt so manches auf den Tisch der Familie: Kross gebratener Vogel mit Knödel und was jeder so erlebt hat die letzte Zeit: So bei der Betriebsversammlung im Werk Rastatt vom Daimler am 22. November 2018.

Von ew
Geier's Sturzflug
Das Daimler-Werk in Rastatt (foto: Martin Dürrschnabel (CC BY-SA 3.0))

Nachdem der zuständige IG-Metall-Betriebsrat für den Bereich Logistik anschaulich die Gesprächskultur von Standortleiter Thomas Geier angeprangert hatte, "da kommst du dir vor wie Staatsfeind Nr. 1", drängten so etwa 50 Kolleginnen und Kollegen von der Logistik nach vorne vor das Podium. Mit Schildern, Trillerpfeifen und Rufen protestierten sie gegen die geplante Fremdvergabe der Logistik.

Geier will anscheinend den Vorreiter machen

Der Daimler will konzernweit Bereiche auslagern um Maximalprofit zu fahren; Geier will anscheinend den Vorreiter machen. Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen würden aus dem IG-Metall-Tarif fallen - mit Lohnverlust. Für im Akkord ausgepowerte Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Montage, sogenannte "Mitarbeiter mit Einschränkung", würde der bisherige Wechsel an Arbeitsplätze in der Logistik schwieriger oder unmöglich werden. Kein Wunder, dass es in der Belegschaft rumort.

Wichtige Forderungen

Die IG-Metall-Vertrauensleute haben mit dem Flugblatt "Gelbe Karte für die Standortleitung" und Vollversammlungen am 18. Dezember auf die Unruhe reagiert. Im Flugblatt werden wichtige Forderungen aufgelistet, wie: "SOLIDARITÄT mit unseren von Fremvergabe bedrohten Kolleginnen und Kollegen - MENSCHEN vor PROFITE", "Ergonomie? Stoppt die Kaputtarbeit" oder zur Montage "Im Sekundentakt schneller...bis der Arzt kommt - WEG mit der LEISTUNGSVERDICHTUNG".