Literatur
Dokumentation und Bücher zu Lehren aus dem Kampf der Bergarbeiter
Der größte Trubel um die "letzte Schicht" der Bergarbeiter im Ruhrgebiet ist vorbei. Immer noch arbeiten viele unter Tage, die mit Aufräumarbeiten und Vorbereitungen der endgültigen Zechenschließung beschäftigt sind.
Beispielhaft für die "Abschieds"-Heuchelei lässt die BILD-Zeitung in einer Extra-Beilage am 21. Dezember unter dem Motto „Die Kohle geht, der Kumpel bleibt - Promis danken den Bergleuten“ neben Sterneköchen, TV-Sternchen und Fußballern – die es sicher teilweise ehrlich meinen mit ihrem Respekt vor dem Kumpel – ausgerechnet diejenigen zu Wort kommen, die verantwortlich sind für die Schließung, den Deputat-Klau und das Umweltverbrechen des eingelagerten Giftmülls unter Tage (mehr zur geheuchelten Abschiedsfeier auf Prosper Haniel).
Wie die Tradition der Bergleute kompatibel gemacht werden soll
Bernd Tönjes, Chef der RAG-Stiftung, betont dabei ausgerechnet die "Anpassungsfähigkeit" der Bergleute. So wird die kämpferische und revolutionäre Tradition der Bergarbeiterbewegung nachträglich im Sinne der Klassenzusammenarbeitspolitik umgedichtet.
Um die Fackel ihrer großen Kämpfe - wie gegen den faschistischen Kapp-Putsch mit der Roten Ruhr Armee oder des Bergarbeiterstreiks von 1997 - weiterzutragen, ist es notwendig, deren Lehren zu verarbeiten und unsterblich zu machen. Dem diente die Veranstaltung „Der große Bergarbeiterstreik 1997“ am 6. Oktober 2018 (mehr dazu).
Unverzichtbare Dokumentation
Die Dokumentation zur Veranstaltung ist unverzichtbar für jeden, der den Kampf um eine lebenswerte Zukunft unserer Jugend führen und gewinnen will. Sie fasst erstmalig die Geschichte des Streiks 1997 als einzigartiges Dokument zusammen. Es ist lebendig aufbereitet mit tollen Fotos und optimistisch in die Zukunft gerichtet.
Herausgeber sind Stefan Engel, öffentlicher Sprecher des Vortriebs und Mitglied der Betriebsaufbaugruppe Prosper der MLPD, Christian Link, Mitglied im Vorstand von Kumpel für AUF, und Anna Vöhringer,Vorsitzende des Jugendverband REBELL (Softcover, DIN A4 Buch, 96 Seiten, Preis: 15,00 Euro - die Dokumentation kann hier bestellt werden).
Auf Youtube kann unter dem Stichwort „Und da waren noch die sieben Tage im März“ ein 15-minütiger Film angeschaut werden, der einen lebendigen Eindruck über den Streik 1997 gibt. Dort findet sich auch die ARD-Fernsehfilmreihe „Rote Erde“. Besonders Folgen 8 und 9 sind empfehlenswert, die die verräterische Rolle der SPD im I. Weltkrieg und die Besetzung der Zechen am Ende des I. Weltkriegs zeigen – die Kumpel forderten deren Verstaatlichung und trugen so zur Novemberrevolution bei.
Romanempfehlungen im Verlag Neuer Weg – besonders für Jugendliche
Karl Grünberg, „Brennende Ruhr“
Ein spannender Roman - der Klassenkampf in der damaligen Zeit wird lebendig Der Student Ernst Sukrow will einen persönlichen Beitrag zur Überwindung der „Kohlennot“ leisten. Durch ihn lernen wir die Welt der Kohlebarone und der Bergleute kennen. Als es zum Kampf kommt, muss er sich entscheiden. Der Roman macht deutlich, warum die herrschende Klasse in Deutschland sich vor der einig kämpfenden Arbeiterklasse fürchtet: »Wenn die Ruhr brennt, reicht das Wasser des Rheins nicht zum Löschen«
252 Seiten 12,00 Euro
Hans Marchwitza, „Sturm auf Essen“
Der Autor schildert in seinem Roman die Vorgeschichte des Ruhrkampfs, die Eroberung der Stadt Essen, den Vormarsch bis nach Dorsten und das Wüten der Reichswehr nach der Niederlage. Er war als Bergmann selber Truppführer der Roten Ruhr Armee. Am Schluss steht die wichtigste Schlussfolgerung aus diesem großen Kampf: die Stärkung der revolutionären Arbeiterpartei durch Vereinigung von KPD und USPD.
Nur noch wenige Restexemplare erhältlich!
352 Seiten 9,50 Euro