Daimler-Chef Zetsche

Daimler-Chef Zetsche

Massendebatte über 4.250-Euro-Rente

Die Medienberichte, dass der im Mai ausscheidende Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche eine Rente von 4.250 Euro am Tag bekommt, hat zu einer breiten Debatte im Betrieb und in der Öffentlichkeit geführt.

Korrespondenz

Sein „Rentenbescheid“ setzt sich aus einem Ruhegehalt von mindestens 1,05 Millionen Euro im Jahr sowie einem jährlichen Kapitalbaustein von  einer halben Mio. zusammen. Getreu dem Daimler-Werbeslogan „Das Beste oder nichts“ setzt sich Zetsche damit an die Spitze der Rentenbezüge der Dax-Vorstände in Deutschland. Von einer Rente von 4.250 Euro können jedoch viele Arbeiter nur träumen – wohlgemerkt im Monat!

 

In der Massendebatte werfen die „Normalverdiener“ Fragen auf, wie: „Arbeitet ein Vorstand  wie Zetsche mit einer Jahresvergütung von 8,6 Millionen über 200-mal so viel wie der Daimler-Arbeiter am Band und bekommt dann noch so eine fette Rente? Wie kann es sein, dass die Folgen der kriminellen Abgasmanipulation auf die Belegschaft und Gesellschaft  abgewälzt werden, während die Vorstände bis heute nicht strafrechtlich verfolgt und nicht mit ihrem Privatvermögen haften müssen?“

 

Manche Medien und manche Leute verteidigen jedoch auch die Rente von Zetsche, weil dieser den Erfolg für Daimler gebracht habe. Für die Großaktionäre hat sich dessen Einsatz sicherlich gelohnt. Aber die Rekordprofite beruhen auf der Überausbeutung der Arbeiter. Dazu zählt, dass seit dem letzten Jahr massenhaft Leiharbeiter entlassen werden. Denn Teile der Produktion werden an Lieferanten „fremdvergeben“ oder in ausländische Werke verlagert. Weil dies nicht mehr durch steigende Absatzzahlen kompensiert werden kann, hat der Vorstand entschieden, als ersten Schritt die Jobs und die Existenz der Leiharbeiter zu vernichten – in der Hoffnung, dass es nicht zu gemeinsamen Kämpfen mit den „Stammarbeitern“ kommt.

 

Diese Rechnung wird nicht aufgehen, wenn die Kollegen verstehen, dass die Arbeiterinteressen nur im harten Kampf gegen die Profitpolitik von Vorständen wie Zetsche durchgesetzt werden können.