Spanien

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Trotz mühevoller Arbeit der Rettungsteams - der kleine Julen musste sterben

Ich bin tief erschüttert über den Tod von dem kleinen Julen in Malaga in Spanien und spreche den betroffenen Eltern mein herzlichstes Beileid aus.

Korrespondenz aus Bochum

Es ist unvorstellbar, was das Kind an Angst, Durst und Hunger leiden musste, bis es qualvoll in dem engen Schacht sterben musste. Unvorstellbar ist auch der Schmerz der Eltern. Tagelang berichten die Medien in vielen Ländern von dem schrecklichen Unfall, wo ein zweijähriges Kind in einen illegal gebohrten Schacht für die Wassersuche gefallen ist.

Retter haben gut und schnell gearbeitet

Anstatt sich darüber zu streiten, ob die Retter gut und schnell genug gearbeitet haben, sollte die spanische Regierung sich Gedanken darüber machen, wie es um die Wasserversorgung der Bevölkerung bestellt ist. Die Rettungskräfte haben alles gegeben, um das Leben des Julen zu retten. In Rekordzeit wurde ein Bergungsschacht gebohrt und die Männer gruben unter extremsten Bedingungen in ca. 70 Meter Tiefe einen horizontalen Tunnel - bis sie auf den Leichnam des Kindes stießen.

 

Obwohl durch die Erderwärmung weniger Regen in Spanien fällt, wird von staatlicher Seite nichts gegen die Wasservergeudung einerseits und die völlige Unterversorgung der Bevölkerung unternommen. Wieviele Wasserversorger sind inzwischen privatisiert und das Wasser wird zur Ware? Gerade die Region um Malaga ist ein Touristenzentrum, wo auf Kosten der Bevölkerung sehr viel Wasser unnötig z.B. für Swimmingpools verschwendet wird. Die meisten Hotels liegen am Meer und da ist ein Swimmingpool überhaupt nicht notwendig.

Kaum Wasser für die Bevölkerung - Konzerne privilegiert

Aber hinter den Hotelketten steht das internationale Finanzkapital. Weiterhin spielen auch in Spanien die Agrarkonzerne eine große Rolle, in dem durch Monokulturen wie dem Bananenanbau große Mengen Wasser verbraucht werden sowie die Böden ausgelaugt werden, so dass der Grundwasserspiegel immer weiter sinkt. Daher ist es kein Wunder, wenn zur Wassersuche immer mehr illegale Bohrlöcher entstehen. Die nächsten Unfälle sind damit schon vorprogrammiert.