Daimler

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Vorstand plant „umfassende Gegenmaßnahmen“

Auf der Jahrespressekonferenz verkündete Daimler-Chef Dieter Zetsche, dass trotz erneuter Absatzrekorde der Profit vor Steuern um 22 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro zurückgegangen ist.

Korrespondenz aus Stuttgart

Ein Ergebnis der Überausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter. Für Zetsche und die Börse ist das Verfehlen des Maximalprofits bereits ein „Gewinneinbruch“ und Anlass, ein x-tes „Spar“programm zur weiteren Steigerung der Ausbeutung anzukündigen.

 

Ein wesentlicher Grund für den Gewinnrückgang sind die kriminellen Abgasmanipulationen, die zu Kosten für Software-Nachrüstung, neue Abgas-Prüfverfahren und Schadensersatzklagen geführt haben. Auch kann sich Daimler der Umstellung auf Elektro-Antriebe nicht mehr entziehen. Die Investitionen für Forschung und Entwicklung sind vor allem deshalb „in den vergangenen Jahren um 60 Prozent“ gestiegen. Das aber drückt die Profitrate. So ging die „Umsatzrendite“von 9,4 Prozent im Jahr 2017 auf 7,8 zurück.

Unmut über Zetsches Tagesrente von 4.250 Euro

Mit der Kürzung der sogenannten „Ergebnisbeteiligung“ für die „Stamm“-Beschäftigten von zuletzt 5.700 auf 4.965 Euro wurde der Beginn gemacht. Da viele Kolleginnen und Kollegen dies noch als „freiwillige Sonderzahlung“, statt als Lohnbestandteil sehen, der aus der Ausbeutung ihrer Arbeit bezahlt wird, hält sich der Unmut darüber in Grenzen. Nicht jedoch, dass sich der scheidende Daimler-Chef eine Rente von 4.250 Euro am Tag genehmigt hat!

 

Für Unruhe sorgt die Ankündigung von „umfassenden Gegenmaßnahmen“ durch Zetsche. In Rastatt sind bereits 1.200, in Düsseldorf sind bis jetzt 150 von 1.000 für die Entlassung geplanten  Leiharbeiter entlassen worden¹ und in Untertürkheim will Daimler alle etwa 1.200 Leiharbeiter rauswerfen. Dass Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht dafür „Verständnis“ hat, finden kämpferische Gewerkschafter unmöglich. Auch dass er sich nur für die Stammbelegschaft verantwortlich fühlt.

Antrag an den Gewerkschaftsstag

Auf der IG-Metall-Vertrauensleute-Vollversammlung dort hat deshalb ein Kollege einen von vielen Kollegen mitgetragenen Antrag an den Gewerkschaftstag vorgestellt, der die IG Metall zur Organisierung des gemeinsamen Kampfes gegen diese Massenentlassungen auffordert. Darüber soll auf der nächsten Versammlung abgestimmt werden.