Umweltschutz / Europawahl

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„Rettet Dietenbach“ - REBELL-Protestcamp

Drei sonnige Tage, drei eiskalte Nächte, mehrere Hundert Euro Spenden, Mitgliedswünsche für den Jugendverband REBELL und ein paar weitere für das Internationalistische Bündnis – dies ist die Bilanz der Feldbesetzung der Freiburger REBELL-Gruppe in der Dietenbach-Niederung.

Korrespondenz aus Freiburg
„Rettet Dietenbach“ - REBELL-Protestcamp
Der Trecker mit der Milchkuh war ein Aushängeschild des Camps (rf-foto)

In der Dietenbach-Niederung plant die Stadt den Bau von 6500 Wohnungen. Das Protest-Camp fand vom 14. bis 17. Februar statt – eine Woche vor dem Bürgerentscheid, den die Bürgerinitiative „Rettet Dietenbach!“ durchgesetzt hat.

Auf der Fläche werden Lebensmittel für 2000 Menschen angebaut

Landwirte protestieren, weil sie zum Verkauf ihrer Äcker und Wiesen gezwungen werden, wo sie Lebensmittel für 2000 Menschen produzieren. REBELL und MLPD lehnen die Bebauung ebenfalls ab: Tatsächlich gibt es in Freiburg eine eklatante Wohnungsnot, aber diese hat die Stadt in den letzten Jahrzehnten im Interesse von Bauwirtschaft und Investoren selbst verursacht! Es ist nicht einzusehen, dass Natur und Bauern jetzt die Zeche zahlen müssen. Statt teurer Erschließung und Bauprojekten, die letztlich die Mieten weiter in die Höhe treiben, braucht es Sofortmaßnahmen: wie die Nutzbarmachung von als Ferienwohnungen missbrauchten Wohnungen und Aufstockungen bestehender Gebäude – auf Kosten der Profite der Immobilieneigentümer.

Absprache und aktive Unterstützung der betroffenen Landwirte

Die Feld-“Besetzung“ geschah in Absprache und zum Teil mit Unterstützung der betroffen Landwirte – einer von ihnen stellte für die Dauer des Camps seinen mit Fahnen, Schildern und einer Milchkuh geschmückten Hänger, ein zweiter spendete eine Wagenladung Feuerholz, andere kamen mit Traktoren auf ein Gespräch vorbei. Mitglieder der Bürgerini und Spaziergänger aus angrenzenden Stadtteilen halfen spontan beim Essenkochen, gaben großzügig Geld- und Lebensmittelspenden und setzten sich abends mit ans Lagerfeuer. Alle paar Minuten bekundete ein Autofahrer von der an den besetzten Acker angrenzenden vierspurigen Straße durch Hupen seine Sympathie. Am Samstag fuhren insgesamt 90 Traktoren mit 300 Demonstrantinnen und Demonstranten durch die Innenstadt von Freiburg und machten Werbung für ein „Ja“ beim Bürgerentscheid - hier kamen auch noch Unterschriften für die Wahlzulassung der Internationalistischen Liste / MLPD zur Europawahl zusammen.