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BP wieder "brand"aktuell in der Presse

Das überparteiliche Kommunalwahlbündis AUF Gelsenkirchen schreibt aktuell zu den Vorfällen bei der örtlichen BP-Raffinerie:

Von AUF Gelsenkirchen
BP wieder "brand"aktuell in der Presse
Ähnlich wie bei dieser Hochfackel sieht es aus, wenn in den Gelsenkirchener Raffiniereien abgefackelt wird (foto: Aisano (CC BY-SA 3.0 Unported))

Der Sturm am Wochenende forderte seinen Tribut - auch bei BP. Es kam zum inzwischen vierten Stromausfall in der Raffinerie seit 2015. Und wieder gibt es Beschwichtigung seitens Uniper und BP, die jetzt mit Plänen von einer Stromnetzertüchtigung bis 2020 kommen. Was hat BP in den letzten fünf Jahren real getan, um die Probleme und Gefährdung anzugehen?!

 

"Warum wurde dies nicht sichergestellt nach den Stromausfällen 2015 und 2016? Vertreter der BP führen selbst die hohen Kosten durch die Folgen der Stromausfälle an. Herr Gillis von BP berichtete bereits am 5. Mai 2015 im Umweltausschuss, dass bei dem damaligen Stromausfall pro Stunde 1250 Tonnen Gase pro Fackel verbrannt wurden", wirft Ingrid Lettmann auf.

Drängende Fragen der Sicherheit

Die Sicherheitsanforderung, dass in der Chemieindustrie innerhalb von weniger als acht Sekunden ein redundantes Stromnetzwerk die Stromzufuhr bei einem Stromausfall sicherstellen muss, wurde hier mehrfach nicht erfüllt. AUF Gelsenkirchen fordert, dass die Probleme mit der Stromversorgung durch Amprion, Uniper und BP sofort offengelegt und dass an der Abstellung gearbeitet wird!

 

Sorgen und Unverständnis herrschen bei den Anwohnerinnen und Anwohnern. Hochschlagende Flammen, extremer Benzingestank, dröhnender Lärm über das ganze Wochenende wecken alles andere als Vertrauen, dass man alles im Griff hat. Eine riesige schwarze Wolke stand über dem Werk. "Es wandten sich Leute an AUF, wollten wissen, was da los ist," weiß Ingrid Lettmann zu berichten. "Die Sorge nimmt ihnen kein Umwelttelefon und kein gutes Zureden, wie man es von BP kennt."

 

Ingrid Lettmann ist eine der AUF-Fackelbeobachter, die mit Protokollen, Fotos und Videos alles genau dokumentieren. Ingrid Lettmann: "Wir tragen die Fakten zusammen und wissen, dass regelmäßig zwischen zwei und fünf Hochfackeln auf dem Werksgelände brennen."

Alles gesund und unschädlich?

Allein im Jahr 2018 gab es mindestens vier Anlagenausfälle und einen Kurzschluss, der zu einem 50-minütigen Stromausfall führte. Ruhr-Öl-Sprecher Marc Schulte betont, dass die frei gewordenen Stoffe nicht gesundheitsgefährdend seien. Dabei wird unterschlagen, dass es selbst bei einer normalen Fackelgasverbrennung zu keiner vollständigen Verbrennung kommt. Und schwarze Rußwolken über den Wohngebiete belegen eine stärkere unvollständige Verbrennung. Es ist von namhaften Toxikologen nachgewiesen, dass bei der Verbrennung unter anderem Nitroaromate, Aldehyde, verschiedene polycyclische Aromate und Feinstäube in erheblichem Ausmaß entstehen.

 

AUF fordert auf, für saubere Luft mit aktiv zu werden, zum Beispiel mit der Unterzeichnung dieser Petition!