"Scheinwerfer"
Arbeitsplatzvernichtung bei Ford - viele Gründe, zu kämpfen
Heute wurde dazu eine Extraausgabe der Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Ford und angegliederten Betrieben, "Scheinwerfer", verteilt. Unter der Überschrift "Jeder fünfte Ford-Arbeitsplatz bedroht - viele Gründe, zu kämpfen" heißt es darin unter anderem:
Die Ankündigung der Geschäftsleitung am letzten Freitag, 5.000 Arbeitsplätze bei Ford in Deutschland zu vernichten, war für viele Kolleginnen und Kollegen doch überraschend - nach den Aussagen von Gunnar Herrmann bei der letzten Betriebsversammlung, dass es in Köln erst einmal keinen Kahlschlag geben werde. Eine Taktik, um uns zu verunsichern und falsche Hoffnungen zu schüren. ...
Es wird aber auch deutlich, was Ford in dieser Situation am meisten fürchtet: dass wir diese Pläne nicht hinnehmen und den Kampf um unsere Arbeitsplätze aufnehmen! ...
Für die meisten ... ist der feste Arbeitsplatz bei Ford die Existenzgrundlage für die Familie. Wir brauchen die Arbeitsplätze. Es geht nicht um das eine oder andere Modell oder den Dieselmotor, wir können und wollen auch andere, vor allem umweltfreundliche Fahrzeuge bauen! Es gibt viele gute Gründe, den Kampf für unsere Arbeitsplätze aufzunehmen:
Es ist unglaubwürdig, dass Ford mit Altersteilzeit und Abfindungen 5.000 Arbeitsplätze abbauen kann. Deshalb sind die Aussagen der Geschäftsleitung, möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen, nichts wert. ... Und was ist an Abfindungen und Altersteilzeit "sozialverträglich", wenn man dadurch Renteneinbußen erleidet, wenn in der Folge zahlreiche Beschäftigte der Zulieferindustrie ihren Arbeitsplatz verlieren und sich die Zukunftsaussichten einer ganzen Region drastisch verschlechtern - mit Folgen insbesondere für die Jugend? ...
Die Automobilkonzerne sind wegen ihres kriminellen Abgasbetrugs in der Defensive. Viele Menschen sind zu Recht darüber empört. Aber auch darüber, wie sie mit Hilfe der Bundesregierung die Folgen auf die Belegschaften, die Dieselfahrer und die ganze Gesellschaft abwälzen. In dieser Situation wird ein Kampf der Automobilarbeiter große Sympathie erhalten - vor allem, wenn wir den Kampf um die Arbeitsplätze eng mit dem Eintreten für den Umweltschutz verbinden.