Duisburg
FFF-Demonstration: Kapitalismus ist kein Naturgesetz
Auch am gestrigen Freitag demonstrierten 150 bis 200 Schüler in solidarischer Begleitung von Eltern, Rentnern und auch zwei IG-Metallern. Selbstbewusst, laut und kämpferisch zog die Demo durch die Innenstadt.
Die Kundgebung begann um 13.30 Uhr, also nach Schulschluss, um das Argument zu entkräften, die Teilnehmer würden sich nur vor der Schule drücken wollen. Auch in den Ferien, am Mittwoch um 12 Uhr, wird demonstriert. Von wegen Drückeberger. Es soll aber auch wieder früher demonstriert werden, also verbunden mit Schulboykott.
Bei zwei Zwischenkundgebungen und einer Abschlusskundgebung haben die Schüler mit einem bewegenden Poetry-Slam-Stück und einem sehr persönlichen Appell an alle Anwesenden und Passanten große Kreativität und Überzeugung bewiesen. Hier war allerdings auffallend, dass der Ernst der Lage zwar erkannt, die Schlussfolgerungen doch noch sehr beim individuellen Handeln (jeder fängt bei sich an) blieben.
Grußwort von einem Stahlarbeiter
Das passte ein Grußwort eines Vertreters der IG-Metall-Vertrauenskörperleitung von ThyssenKrupp Steel Europe. Die Dimension der Verschmutzung durch die Industrie wegen der heutigen Profitwirtschaft müsse viel stärker ins Visier genommen werden. Das sei das gemeinsame Interesse der Belegschaft wie der Schüler und deshalb unterstütze der Vertrauenskörper auch die Proteste. Das kam gut an, wie die Beiträge der jungen mutigen Redner auch.
Lange und tiefgehende Gespräche
Mit antikommunistischen Anspielungen hatten wir es nur vereinzelt und vor allem von den älteren Teilnehmern zu tun. Selbstbewusst als Teil der Bewegung mit unseren Argumenten und Inhalten auftretend, kam man gut ins Gespräch. Es gab lange und tiefgehende Gespräche und zwei Exemplare des Buchs „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" wurden gekauft. Eine angehende Lehrerin wollte mal „reinlesen“ und wir vereinbarten den Meinungsaustausch darüber.
Das Plakat des Tages: "Kapitalismus ist kein Naturgesetz!" Wie wahr!