Thüringen
Der Schwur von Buchenwald ist noch nicht erfüllt
Bei der Gedenkveranstaltung des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora (IKBD) zum 74. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald am 14 April konnten viele Hundert Besucher gut nachfühlen, was es bedeutet hat, bei typischem „Buchenwald-Wetter“ auf dem Appell-Platz zu stehen.
Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt erwiesen sie den ehemaligen Häftlingen die Ehre. In den dünnen Häftlingskleidern mussten die Häftlinge oft Stunden über Stunden in eisiger Kälte oder brennender Sonne ausharren.
Die Gedenkveranstaltung für die Hinterbliebenen war in diesem Jahr, wo wir den 80. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkrieges begehen, besonders den polnischen Opfern gewidmet. Deshalb war einer der Redner Alojz Maciak, Vizepräsident des IKBD von Polen. Er war als 16-Jähriger im August 1944 als Beteiligter am Warschauer Aufstand verhaftet und nach Buchenwald deportiert worden.
Buchenwald war ein Kampflager
Alojz Maciak, Vizepräsident des IKBD von Polen
Er sagte: „Buchenwald war ein Kampflager. Es hat seine eigene Geschichte. Was es in besonderer Weise von anderen Konzentrationslagern unterscheidet, war der beständige und in jedem Jahr wachsende Widerstand. Es ist kein Zufall, dass das KZ Buchenwald eines der wenigen Konzentrationslager war, das sich selbst befreit hat.“
An dieser Stelle gab es Beifall von den Zuhörern, weil gerade diese Tatsache in der bürgerlichen Geschichtsschreibung an den Rand gedrängt oder geleugnet wird. Es ist richtig, wenn auch der jüdischen Opfer, der Sinti und Roma gedacht wird, aber zu den Häftlingen und Opfern gehörten wesentlich auch Kommunisten, gerade in Buchenwald. Hier spielten sie eine herausragende Rolle bei der Organisierung der Selbstbefreiung des Lagers.
Schwur von Buchenwald ist noch nicht eingelöst
Verschiedene Redner betonten: “Der Schwur von Buchenwald ist noch nicht eingelöst.“ Sie verwiesen dabei auf das Erstarken ultrareaktionärer, faschistoider Kräfte wie der AfD. Die überlebenden Häftlinge leisteten diesen Schwur am 19. April 1945. In ihm heißt es unter anderem: “Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Die Wurzel des Faschismus ist der Imperialismus. Der Faschismus ist eine Herrschaftsform des Imperialismus zur offen terroristischen Unterdrückung der revolutionären Arbeiterbewegung. Dieses Wesen des Faschismus wird in vielen offiziellen Reden ausgeblendet.
MLPD ist dem Schwur von Buchenwald verpflichtet
Die MLPD ist diesem Schwur verpflichtet und sie war auch in diesem Jahr wieder mit einem Büchertisch und mit Fahnen weithin sichtbar bei der Gedenkveranstaltung in Buchenwald dabei. Mit dem Motto: „Ungewöhnliche Zeiten erfordern mutige Entscheidungen!“ wurde für die Mitgliedschaft in der MLPD und für das Internationalistische Bündnis geworben.
Neue Kontakte zu Antifaschisten in Österreich und zur Kommunistischen Organisation in Leipzig entstanden. Unter den Jugendlichen war das Pfingstjugendtreffen häufig schon bekannt, da war dann Überzeugungsarbeit für die Entscheidung, sich aktiv zu beteiligen gefragt.
Hier geht es zum über einstündigen Bericht des mdr von der Gedenkfeier