Karfreitags-Morde
Eindrucksvolles Gedenken in Dortmund-Bittermark
Mehr als tausend Menschen haben am diesjährigen Karfreitag den Opfern der sogenannten Karfreitags-Morde gedacht und am Mahnmal Bittermark Kränze niedergelegt.
Rund um Ostern 1945 wurden an drei Orten — in einem Eisenbahnwerk in Hörde, im städtischen Rombergpark und im Stadtwald Bittermark — 300 Menschen zu Opfern der faschistischen Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Nur eine Woche später marschierte die US-Armee in Dortmund ein.
Unter den Opfern waren zahlreiche Widerstandskämpfer, darunter ehemalige Betriebsräte der umliegenden Zechen, KPD- und SPD-Mitglieder sowie Zwangsarbeiter aus verschiedenen europäischen Ländern.
Gemeinsamer Kranz von MLPD, ICOR, REBELL und ROTFÜCHSEN
An der Gedenkveranstaltung nahmen Vertreter von Gewerkschaften, Parteien aber auch von Fanclubs des Fußballvereins Borussia Dortmund teil, die zuvor mit dem Heinrich-Czerkus-Lauf an ihren damaligen Platzwart und Widerstandskämpfer erinnerten. Wir legten einen Kranz nieder mit der Aufschrift: "Wehret den Anfängen – MLPD, ICOR, REBELL und ROTFÜCHSE".
Nicole Godard, Vizepräsidentin des Verbands der französischen Zwangs- und Arbeitsdeportierten, rief dazu auf, die Erinnerung an das Schicksal der Ermordeten wachzuhalten. Junge Menschen haben als Botschafter der Erinnerung einen eindrucksvollen Beitrag gehalten, in dem sie Gedichte vortrugen und dazwischen immer die Namen der Ermordeten nannten.
Oberbürgermeister Ullrich Sierau konnte mit Worten von Bertolt Brecht und antifaschistischen Phrasen wie „Dortmund nazifrei“ nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stadt Dortmund im Kampf gegen die neofaschistische Szene kläglich versagt hat. Darüber hinaus versuchte er die EU als Friedensmacht zu verkaufen.