Europawahl
Jena: Die etwas anderen Ostereier
Am 15. April, genau um 0.00 Uhr, starteten wir mit sechs Leuten mit dem Aufhängen der Wahlplakate für die Europawahl.
Wir hatten extra so früh begonnen, um uns die wichtigsten Plätze zu sichern. Leider hatte sich das Ordnungsamt um einen Tag verzählt und uns ein falsches Datum mitgeteilt, so dass verschiedene Parteien schon begonnen hatten zu plakatieren.
Trotzdem waren wir guter Dinge. Zusammen mit Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Wählerinitiative arbeiteten wir bis morgens um 5 Uhr und konnten so 302 Plakate aufhängen. Am Donnerstag kamen unsere Genossinnen und Genossen aus Witten und Hattingen und halfen uns, sodass wir bereits am Karfreitagabend alle 916 Plakate aufgehängt hatten. Vielen Dank an alle Helfer!
Verbrüderung mit Kurden nach Angriff auf Wahlplakat
Leider kommt es auch in Jena vereinzelt zu Angriffen auf Plakate. Einzelne werden heruntergerissen, zerfleddert, beklebt, beschmiert oder verschwinden ganz. Offensichtlich zum Teil auch weil, die Leute sie gut finden. So verschwindet auffällig oft und ordentlich entfernt das Wahlplakat mit Che drauf und wird bestimmt an der ein oder anderen Zimmerwand wieder auftauchen.
Ein „Freiheit für Kurdistan und Palästina“ - Plakat wurde abgenommen, ein paar hundert Meter weit getragen und dann dort achtlos in den Busch geworfen. Eine Genossin entdeckte dieses Plakat zufällig und nur kurze Zeit später hing es wieder an seinem angestammten Ort. Als wir das Plakat wieder aufhängen wollten, entdeckte uns eine Gruppe junger Kurden, die gleich ganz aufgeregt waren, uns umarmten und halfen, das Plakat ganz nach oben zu schieben, wo es nicht wieder heruntergerissen werden konnte.
"MLPD beherrscht den Diskurs"
Immer wieder sprechen uns Leute auf die Plakate an. Ein Fahrradfahrer, der vorbei kam, fragte: „Ach, euch kann man wählen?“ Dann stellte er fest: „Dann wähle ich euch sofort!“ Ein anderer Mann kam auf uns zu und sagte: „So viel habt ihr ja noch nie plakatiert. Unter den Studenten beherrscht ihr den Diskurs. Es wird viel über euch geredet.“ Er nahm einen Mitgliederwerbeflyer mit und bedankte sich für das Gespräch.