Südafrika
1. Mai: "Bewegend, verbindend und mitreißend"
Aus East London, Südafrika, erreichte "Rote Fahne News" folgender Bericht vom 1. Mai:
Dem Aufruf der SAFTU¹ zum 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, folgten ca. 1800 Männer und Frauen ins Orlando-Stadion in Mdantsane. Sie kamen von verschiedenen Gewerkschaften wie der Metallarbeiter, der Krankenschwestern bis hin zur Polizeigewerkschaft.
Traditionell begann die Veranstaltung mit der politischen Hymne „Nkosi Sikelela iAfrika“ (deutsch: „Gott, segne Afrika“), die zu einem Zeichen des Widerstandes gegen die Apartheid wurde.
Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft NUMSA des Distrikt East London eröffnete die Kundgebung und betonte, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter weltweit ausgebeutet werden und international zusammen kämpfen müssen. Er und alle anderen südafrikanischen Rednerinnen und Redner unterbrachen die kämpferischen Ansprachen mit Gesängen über die Befreiungskämpfe, zu denen dann die Menge tanzte. Sehr bewegend, verbindend und mitreißend.
Große Einigkeit über Notwendigkeit des Sozialismus
Sie betonten die Kritik am Mindestlohn, der 20 Rand pro Stunde (1,25 Euro) beträgt. Sie kritisierten die ANC-Regierung, die die Arbeiterklasse spaltet und massenhaft in Armut stürzt.
Alle, auch die Hauptrednerin der SAFTU, machten den Kapitalismus und teilweise den Imperialismus dafür verantwortlich, der überwunden werden muss. Die Perspektive lag für die Rednerinnen und Redner im Sozialismus. Wie dieser erreicht werden kann, darüber erfuhr man wenig.
Grußwort von Aktivistinnen und Aktivisten aus Deutschland
Aktivistinnen und Aktivisten der IG Metall aus Deutschland und von der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz bekamen die Gelegenheit, ein Grußwort zu halten. Dabei grüßten sie die mutigen und kämpferischen Arbeiterinnen und Arbeiter Südafrikas:
„Wir sind 10.000 Kilometer entfernt, leben unter unterschiedlichen Lebensbedingungen aber unsere Probleme - ob Arbeitslosigkeit oder die wachsende Armut - haben die gleiche Ursache: den Imperialismus! ... Aber wir können und werden eine überlegende Kraft, wenn wir unsere Kräfte international koordinieren und organisieren. ... Wir heißen euch herzlich willkommen zur 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz in Südafrika vom 19. bis 23. Februar 2020 in Johannesburg! Workers of all countries, unite! Long live international solidarity!“
Vertreter der ICOR-Partei spricht
Dann stimmte die Delegation aus Deutschland den Refrain der „Internationale“ an - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer standen auf und sangen mit erhobener Faust mit.
Passend zur „Internationale“ folgte die mitreißende Rede eines Vertreters des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Südafrikas (Marxisten-Leninisten) [CPSA-ML]. Er rief die Arbeiterinnen und Arbeiter auf, sich in der revolutionären marxistisch-lenistischen Partei zu organisieren. Die CPSA-ML ist Mitglied der Internationalen Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen (ICOR). Der Aufbau revolutionärer marxistisch-leninistischer Parteien und der revolutionären Weltorganisation ICOR ist heute die wichtigste Schlussfolgerung für den Kampf um den Sozialismus.
Die neue Partei der kämpferischen Metallarbeitergewerkschaft NUMSA, die SRWP (Sozialistische, revolutionäre Arbeiterpartei Südafrika), und die CPSA-ML müssen auf der Grundlage des Kampfes zusammenarbeiten, statt einseitig das Trennende zu betonen und sich von einander abzugrenzen. Widersprüche müssen diskutiert werden.
Große Zustimmung aus dem Publikum
Der Moderator der NUMSA begrüßte das ausdrücklich und dankte dem Genossen. Andere Parteien sprachen nicht. Die Kundgebung endete - tanzend, singend und rufend - mit: „Amandla awethu (Power to the People)!“
Englische Literatur wurde verkauft – darunter vier Ausgaben des theoretischen Organs der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG, Parteiprogramme der MLPD, der Aufruf der ICOR zum 1. Mai, die Broschüre zu den neuimperialistischen Ländern und Aufrufe für die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft "MARIKANA". Außerdem wurden Adressen für den Freundeskreis und die Internationale Automobilarbeiterkonferenz ausgetauscht.