Witten
Anti-AFD-Demo: "Antideutsche" greifen MLPD und REBELL an
Rund 500 Antifaschistinnen, Antifaschisten, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter und Wittener Bürger demonstrierten am Montag, den 29. April, gegen eine Veranstaltung der AFD im Wittener Saalbau.
Schon Mitte März hatte sich zur Vorbereitung ein Bündnis gegen die AFD–Provokation getroffen. Nach dem ersten Treffen mit Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern der MLPD Mitte März beschlossen liquidatorische Kräfte auf einem Geheimtreffen den Ausschluss der MLPD und weiterer Bündnisteilnehmer.
An diesem Geheimtreffen beteiligten sich Trotzkisten und "Antideutsche" aus dem soziokulturellen Zentrum „Trotz Allem“, Vertreter der sogenannten Antifa Witten, anarchistische Leute, einzelne Mitglieder von Piratenpartei, Grünen, Grüner Jugend, Jusos, SPD und SDAJ.
Eine nicht namentlich unterzeichnete Mail vom 3. April an die MLPD führt aus:
"Sehr geehrte MLPDler*innen, im Nachgang des letzten Vorbereitungstreffens für die Gegenveranstaltung zur AfD-Veranstaltung am 29. April wurde in einigen der teilnehmenden Organisationen, Vereinen und Parteien über den Zuschnitt des Bündnisse diskutiert.
Der Stein des Anstoßes ist dabei Eure Teilnahme und die Eurer diversen Tarn-, Unter- und Vorfeldorganisationen. Eine Mehrheit der Teilnehmenden möchte sich nicht mit einer Partei gemein machen, die Stalin und Mao zu ihren Ikonen zählt und mit dem palästinensischen Terror sympathisiert.
Ein weiteres Problem ist Eure Profilierungssucht und Eure Versuche, sowohl interne Diskussionen als auch das Auftreten nach außen zu dominieren. Wir haben daher entschieden, dass wir euch nicht dabei haben wollen.
Wir wollen diese Entscheidung nicht mit euch diskutieren. Bitte bleibt den weiteren Vorbereitungstreffen fern. Diese Entscheidung gilt auch für die Euch angeschlossenen oder von Euch zur Tarnung initiierten Listen und Verbände (Rotfuchs, Rebell, Frauenverband Courage, AUF Witten, Internationalistisches Bündnis)."
MLPD geht gegen Spaltung in die Offensive
Eine selbsternannte anonyme „Mehrheit“ will darüber entscheiden, wer gegen die AFD demonstrieren darf? Zur Demo wurde zugleich ausgegeben, dass Parteifahnen und Embleme nicht erlaubt seien. Die MLPD mobilisierte mit einem eigenen Aufruf und machte die Spaltung bekannt: „Der Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierung braucht Einheit und nicht Spaltung!“ (siehe Rote Fahne News)
Selbstverständlich beteiligten sich REBELL und MLPD aktiv mit ihren Fahnen, was einige „Organisatoren“ zu Beginn in große Aufwallung und zu laut kreischenden Befehlsanordnungen verleitete, die Fahnen sofort einzuziehen.
"Antideutsche" überfielen Fahnenträger
Offensichtlich abgesprochen überfiel mit Beginn der Demo ein Trupp von sechs bis acht verhetzten halbvermummten „Antideutschen“ die Fahnen-Träger von MLPD und REBELL. Sie versuchten, die Fahnen zu entreißen und die Genossinnen und Genossen aggressiv und massiv körperlich von der Beteiligung an der Demo abzuhalten. Nach großen Protesten anwesender Antifaschistinnen und Antifaschisten mussten sie ihre gewalttätige Attacke abbrechen.
Auch weitere Versuche, uns bei der Demo zu behindern und Flugblätter zu entreißen, scheiterten kläglich. Der Demozug durch die Stadt wuchs an, viele reihten sich ein. Rund 300 Flugblätter der MLPD wechselten die Hände. In vielen Gesprächen wurde dieser „antideutsche“ Angriff verurteilt, die notwendige Einheit gegen die Rechtsentwicklung wurde begrüßt und eine Spaltung abgelehnt.
Vorgang wird weiter bekannt gemacht
Zugleich wird von einer Reihe von Antifaschistinnen und Antifaschisten die derzeit auf vielen Demos ausgegebene Parole „keine Parteifahnen“ noch nicht durchschaut. Diese dient im Kern als Vorwand dafür, fortschrittliche und revolutionäre Kräfte von der Demonstration auszuschließen, wenn sie sich dem Führungsanspruch dieser Leute nicht unterordnen.
Die MLPD in Witten wird in den nächsten Tagen den Vorgang weiter bekannt machen und sich aktiv am Aufbau einer fortschrittlichen und starken antifaschistischen und wirklich überparteilichen Bewegung gegen die Rechtsentwicklung beteiligen.