Internationaler Kampftag
Weitere Korrespondenzen zum 1. Mai
"Rote Fahne News" bedankt sich bei den vielen Korrespondentinnen und Korrespondenten, die in Wort und Bild ein lebendiges Bild vom gestrigen 1. Mai, dem Kampftag des internationalen Industrieproletariats, entstehen lassen. Wir setzen die Berichterstattung heute fort.
Gewerkschafter/-innen, Revolutionäre und Gelb-Westen gemeinsam
Der 1. Mai im französischen Lyon fand bei strahlendem Wetter und mit ca. 7.000 Kolleginnen und Kollegen statt. Es waren viele gewerkschaftlich organisierte Kollegen da - und einige Hundert Gelb-Westen. Das ist nicht ganz selbstverständlich! In der Bewegung gibt es wichtige Diskussionsprozesse, ob und dass es richtig ist, die Forderungen gemeinsam mit den Gewerkschaften, gemeinsam mit linken und revolutionären Kräften durchzusetzen.
Die ICOR- Organisationen UPML und UCL führten den internationalen, kämpferischen Block an, an dem neben Gewerkschaftern auch Antifa-Gruppen und Initiativen der Solidarität mit dem kurdischen und dem palästinensischen Befreiungskampf teilnahmen. Es gab viele Sprechparolen gegen den Kapitalismus und für die Revolution, für den Sozialismus. Aber auch viele Diskussionen und ein großes Bedürfnis nach Klarheit, was unter der Perspektive Revolution und Sozialismus zu verstehen ist.
Zusammengehörigkeit gestärkt
Bereits am Sonntagnachmittag fand in Ulm die gemeinsame 1.-Mai- Feier von acht Organisationen und weiteren Gästen statt. Etwa 60 Personen waren zu Gast in den Räumlichkeiten des TOHUM Kulturvereins, es gab Gegrilltes und Salate, Kuchen und Getränke. Der Erlös war für die Rote Hilfe e.V. bestimmt, die in den letzten Monaten mehrere Genossinnen und Genossen in Ulm mit Rechtsbeistand unterstützt hatte. Der gemeinsam erstellten Rede des Internationalistischen Bündnisses schlossen sich ein paar weitere Beiträge an. Solidaritätsaktionen für politische Gefangene in der Türkei wurden bekanntgegeben.
Der bisherige Ulmer / Neu-Ulmer Solidaritätskreis für die Freilassung von Mesale Tolu will weiterhin einmal monatlich eine Kundgebung für die Freilassung aller in der Türkei inhaftierten Journalisten durchführen. Die Rebellen mobilisierten für das Pfingstjungendtreffen. Eine Gruppe bot sich an, in den nächsten Tagen im Ulmer Umkreis für die Internationalistische Liste/MLPD zu plakatieren, für die ebenfalls Spenden gesammelt wurden. Eine rundum gelungene Feier, die die Zusammengehörigkeit gestärkt hat. (Hier gibt es die komplette Korrespondenz aus Ulm!)
Harter Arbeitskampf im Pflege- und Reinigungsbereich
In Gießen demonstrierten gestern ca. 500 Menschen am Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse. Dabei waren Vertreterinnen und Vertreter von DGB, ver.di, IG Metall, GEW, Jusos, SDS, Antifa / ARAG, Die Linke, DKP, REBELL, Internationalistisches Bündnis und MLPD. Auf der Demo-Route von eineinhalb Stunden wurde ordentlich Stimmung gemacht. Parolen wie "Wir waren, wir sind, wir werden immer sein - Hoch die Internationale Solidarität" und "Der Kapitalismus muss überwunden werden" wurden gerufen. (Hier gibt es die komplette Korrespondenz aus Gießen!)
Genossinnen und Genossen von MLPD, REBELL und Internationalistischem Bündnis verteilten den Mai-Aufruf der MLPD, verkauften das aktuelle Rote Fahne Magazin und gewannen Mitstreiterinnen und Mitstreiter für das Internationalistische Bündnis. Die Demonstranten waren sehr offen auch für grundsätzliche Diskussionen und überwiegend interessiert an unseren Materialien. Besonders gutes Feedback gab es auch zur Europawahlzeitung.
"Die MLPD war stark vertreten"
Die Demo vom Gewerkschaftshaus in Mannheim zum Marktplatz, an der etwa 1.500 Kolleginnen und Kollegen teilnahmen, war laut und kämpferisch, begleitet von martialisch verkleideter Polizei. Der kämpferischste Block wurde von den kurdischen und türkischen Kolleginnen und Kollegen sowie MLPD und REBELL zusammen mit der Montagsdemo gebildet. Eine Kollegin stellte später fest: „Die MLPD war stark vertreten!“
Großen Applaus bekam der ver.di-Geschäftsführer, als er berichtete, wie die Polizei einschritt: ein Mann zündete einen Rauchtopf; als die Polizei seine Personalien aufnehmen wollte, schritt ein DGB-Sekretär ein, weil der DGB dies selbst mit dem Mann klären wollte. Daraufhin warf die Polizei den Sekretär zu Boden und fesselte ihn mit Handschellen. Das rief die berechtigte Empörung aller Anwesenden hervor und zwang die Polizei zur Freilassung des DGB-Sekretärs. (Hier gibt es die komplette Korrespondenz aus Mannheim!)
Chemnitz hat eine so große Mai-Demo seit langem nicht erlebt
In Chemnitz konnten die heftigen Proteste durchsetzen, dass der DGB seinen traditionellen Platz Neumarkt erhielt (Siehe Rote Fahne News!)). Die AfD wurde um die Ecke auf den Platz vor dem alten Rathaus gelegt. An der Mai-Demo vom Karl-Marx-Monument zum Neumarkt beteiligten sich 1.100 bis 1.200 Menschen, eine so große Mai-Demo hat Chemnitz seit langem nicht mehr erlebt. Ungewöhnlich hoch war die Beteiligung von Jugendlichen. Am anschließenden Maifest des DGB sollen 2.400 Besucher gewesen sein.
Bei der AfD waren trotz Bundes-Spitzenprominenz so etwa 150 bis später 220. Ihre Reden wurden von lauten Protesten der Antifaschisten begleitet. Die AfD hetzt auf ihrer Facebook-Seite besonders gegen das gemeinsame Auftreten von CDU bis MLPD. Der Stand der MLPD auf dem Maifest war gut besucht.
Am Nachmittag ging die Auseinandersetzung weiter mit einem Straßenfest der faschistischen „Pro Chemnitz“-Partei - ca. 150 Teilnehmer - und den Protesten dagegen, ebenfalls 150 Teilnehmer, vielleicht etwas mehr. Ein Journalist der lokalen „Freien Presse“ wurde von Faschisten angegriffen und die Polizei unterstützte diese dabei auch noch. Später entschuldigte sie sich dafür. (Hier gibt es die komplette Korrespondenz aus Chemnitz!)