Künzelsau
Faschistoider Aktivist will Betriebsrat bei Würth gründen
Johannes Daniel Hurlebaus, Schatzmeister des AfD-Kreisverbands Ortenau und Aktivist der faschistoiden Gruppe „Zentrum Automobil“, versucht, bei der Adolf Würth GmbH & Co KG in Künzelsau, dem Kernunternehmen der Würth-Gruppe mit rund 7.500 Beschäftigten, einen Betriebsrat zu gründen.
Seine Bestrebungen blieben bis jetzt ohne Erfolg: Hurlebaus war bei Würth als Key-Account-Manager beschäftigt und wurde wegen eines „groben datenschutzrechtlichen Verstoßes“ fristlos gekündigt, da er Werbemails für die Betriebsratsinitiative mit Videotrackinglinks verschickt hatte. Sein Dienstwagen wurde abgeschleppt, wogegen er erfolglos Anzeige erstattete. Über die Rechtmäßigkeit der Kündigung wird ein Arbeitsgericht entscheiden.
Hurlebaus war früher Jugendgemeinderat in Offenburg und Mitglied der Jungen Union. 2016 hatte er sich für einen Platz auf der AfD-Wahlliste zur Landtagswahl beworben.
Vorbild: faschistische Betriebsgemeinschaft
Bei Würth gab es noch nie einen Betriebsrat. Es gibt einen sogenannten Vertrauensrat, der Vorschläge machen kann, aber nicht einmal die wenigen Rechte eines Betriebsrats hat.
Hurlebaus geht es allerdings nicht um die Überwindung dieser Rechtlosigkeit und schon gar nicht im Sinne einer kämpferischen Betriebsratsarbeit. Im Gegenteil, das „Zentrum Automobil“ - bisher unter anderem bei Daimler Untertürkheim im Betriebsrat vertreten - verherrlicht die faschistische Betriebsgemeinschaft und Volksgemeinschaft. Und diese ist aufs Engste mit der offenen und brutalsten Unterdrückung der Arbeiterbewegung nach dem Vorbild des Hitler-Faschismus verbunden.
Verbindungen zur faschistischen NPD
Das Politmagazin Monitor berichtete über Verbindungen des „Zentrums“ zur NPD. Die IG Metall Schwäbisch Hall hat sich gegen Bestrebungen von Hurlebaus ausgesprochen, obwohl sie natürlich einen Betriebsrat befürwortet.