Bergbau
Gefährlicher Haldenbrand in Gladbeck - RAG unterdrückt sogar Aufklärung
Am vergangenen Donnerstag, 25. Juli, löste ein Flächenbrand auf der Moltkehalde in Gladbeck einen Großeinsatz der örtlichen Feuerwehr aus. Der offene Brand konnte gelöscht werden, allerdings brennt die Halde im Inneren weiter - und das seit Jahrzehnten.
Bei der Moltkehalde handelt es sich um eine Bergehalde. Das heißt: Seit 1900 wird der kleine Berg mit Abraum aus den Bergwerken, die heute die RAG betreibt, und offensichtlich auch Abfällen, aufgeschüttet. In den 1980er Jahren begann die Halde in ihrem Inneren durch Selbstentzündung zu brennen. Das tut sie bis heute.
Was verbrennt da eigentlich?
Anhand des jetzt aufgeflackerten und gelöschten Flächenbrandes auf der Oberfläche kommen nun die Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner wegen des Brandes im Haldeninneren wieder auf die Tagesordnung. Genauer gesagt: die Angst davor, was in der Halde bei Temperaturen von 360 Grad eigentlich verbrennt.
Die Anwohnerinnen und Anwohner machen sich Sorgen wegen krebserregender Stoffe wie Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Ein Anwohner erklärte gegenüber der Presse: „Es stinkt nach Kokerei und Raffinerie und wir befürchten, dass aus der Halde krebserregende Stoffe in die Luft und den Boden austreten.“
RAG agiert völlig skrupellos
Die Sorge ist berechtigt: Schon bei der Einlagerung von Giftmüll in den nun geschlossenen Zechen des Ruhrgebietes und des Saarlands hat sich die RAG als völlig skrupellos erwiesen. Dort lagern hochgiftige Isoschäume, alte Filter aus Müllverbrennungsanlagen. PCB-haltige Abfälle etc. Nun soll all das geflutet werden.
RAG Montan Immobilien verweigert Aussage
Dem Fass den Boden aus schlägt allerdings die Aussage der Pressestelle der für die Halde zuständigen RAG Montan Immobilien: Neben einer Aussageverweigerung auf die Frage, ob die kokelnde Halde mit Giftstoffen belastest sei, wird erklärt: „Spezielle technische Detailinformationen … möchten wir nicht weitergeben, da hier die Gefahr einer falschen Interpretation in der Öffentlichkeit gegeben sein könnte.“
Nicht nur, dass die Bevölkerung im betroffenen Gebiet in Gladbeck offensichtlich seit Jahren wissentlich von der RAG vergiftet wird. Es wird ihr sogar jetzt noch die Aussage darüber, mit was sie vergiftet wird, vorenthalten.
Kampf dem umweltzerstörerischen Handeln der RAG
Die MLPD fordert: Öffentlichkeit darüber, was alles an Schadstoffen auf der Halde deponiert worden ist! Sofortige Öffentlichmachung der Ergebnisse der Schadstoffmessungen des Haldenbrands innerhalb der Halde!
Alle Betroffenen: die jetzt durch die wahrscheinlich giftigen Haldenausdünstungen betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner, wie auch die jetzt durch die RAG gekündigten 200 nicht anpassungsberechtigten Kumpel, die durch den Deputatklau der RAG betroffenen Bergbaurentner und ihre Familien und die Menschen im Ruhrgebiet wie im Saarland, die für die Beseitigung des Giftmülls unter Tage kämpfen; sie alle müssen ihren Kampf gegen die RAG verbinden.
Nur eine solche starke Bewegung, die gemeinsam kämpft, und die das volle Know-how der MLPD und ihre ganze Unterstützung haben wird, kann gegen das Bergbaumonopol siegen.
Mehr Informationen:
Berichterstattung über die Demonstration von Kumpel für AUF am 15. Juni in Bottrop
Bottroper Erklärung" als Flugblatt
Berichterstattung über die kampfentschlossene Bergarbeiterdemonstration in Düsseldorf vom 28. Juni
Hier gibt es die Dokumentation "Der große Bergarbeiterstreik von 1997" zu kaufen
Noch mehr Informationen gibt es in unserem Schwerpunkt "Gemeinsam gegen die RAG-Politik der verbrannten Erde" auf der Startseite von Rote Fahne News