CPA (M-L)
"Unerhörter Versuch, die Ernst-Thälmann-Gedenkveranstaltung zu verbieten"
Die Kommunistische Partei Australiens (Marxisten-Leninisten) [CPA (M-L)] hat in ihrer Zeitung „Vanguard“ vom 30. Juli diesen Jahres den folgenden Artikel zur Gedenkveranstaltung des Internationalistischen Bündnisses für Ernst Thälmann veröffentlicht:
Laut Genossin Monika Gärtner-Engel, ZK-Mitglied der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD), haben die Behörden, die den Vorstand der Stiftung vertreten, die die Gedenkstätte für den ermordeten deutschen kommunistischen Führer Ernst Thälmann (1866-1944) im Konzentrationslager Buchenwald verwaltet, die Erlaubnis für eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 75-jährigen Jahrestages seiner Hinrichtung durch die Nazis entzogen.
Die vom Internationalistischen Bündnis, einer aus 38 Organisationen bestehenden Organisation, in der auch die MLPD tätig ist, organisierte Veranstaltung war zuerst genehmigt worden.
„Im Rahmen des Versuchs der Stiftung, einen Grund für das Verbot anzugeben", sagte Gärtner-Engel, werden falsche Behauptungen aufgestellt, wie zum Beispiel die Behauptung, dass das Internationalistische Bündnis, in der auch palästinensische Gruppen zusammenarbeiten, angeblich antisemitisch sei. Begründet wird das mit der völlig berechtigten Kritik des Internationalistischen Bündnisses an der Politik der israelischen Regierung. Dies alles steht im Einklang mit der Rechtsentwicklung der Regierung in Deutschland und der antikommunistischen Diffamierungskampagne, die vom Verfassungsschutz gesteuert wird, sowie dem von ihm eingeleiteten Paradigmenwechsel des bürgerlichen Antifaschismus. Immer mehr wird die große Anzahl von Opfern der Sowjetunion, der Roten Armee und der Kommunisten völlig ignoriert und nur die jüdischen Opfer werden geehrt.
Buchenwald ist ein Symbol für den brutalsten Terror der Hitler-Faschisten im Dienste des deutschen Monopolkapitals. Im KZ Buchenwald befanden sich vor allem politische Häftlinge, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter und andere Antifaschisten vieler Nationalitäten. Thälmann wurde im August 1944 aus dem Konzentrationslager Bautzen dorthin verlegt, und Tage später hingerichtet.
Thälmann wurde zum Führer der Kommunistischen Partei Deutschlands, nachdem er am Hamburger Aufstand von 1923 teilgenommen und an dessen Organisation mitgewirkt hatte. Ab Mai 1924 war er Mitglied des Deutschen Parlaments, des Reichstags. Im Oktober 1925 wurde er Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands und kandidierte für das Amt des Reichspräsidenten. 1932 wandte er sich erneut gegen den Amtsinhaber Paul von Hindenburg und den Nazi-Führer Adolf Hitler. Als letzterer an die Macht kam, verhaftete seine Gestapo Thälmann. Von seiner Verhaftung (1933) bis zu seiner Hinrichtung wurde Thälmann elf Jahre lang in Einzelhaft gehalten und gefoltert. Er war ein Vorbild für den ungebrochenen Widerstand der Antifaschisten, auch unter brutalsten Bedingungen.
Während des Spanischen Bürgerkriegs wurde die deutsche Brigade zu seinen Ehren als Thälmann-Bataillon bezeichnet. „Freiheit“, ein klassisches Lied des Kampfes gegen das faschistische Franco-Regime, wurde 1936 zu seinen Ehren geschrieben.
Es ist empörend, dass mit schwachen Vorwänden die Erinnerung an diesen großen antifaschistischen Kämpfer missachtet und Gedenkveranstaltungen in Buchenwald verhindert werden.
Bereits jetzt werden viele Protestbriefe von einem breiten Spektrum von Menschen, darunter Nachkommen ehemaliger Buchenwald-Häftlinge und auch jüdischer Gefangener, an den Stiftungsrat geschickt. Sie drücken ihre Bestürzung aus und bekunden ihre Solidarität! Unsere Partei wird einen stark formulierten Protest senden.
Jede Organisation oder Person, die ein Protestschreiben versenden möchte, kann dies per E-Mail an die Stiftung unter sekretariat@Buchenwald. de oder per E-Mail an die MLPD (info@mlpd. de) tun.