Essen
Unbequeme Fragen zur Betriebsversammlung bei Evonik
Lebendig ging es auf der Betriebsversammlung im Evonik-Werk Essen zu.
Bei einer Wortmeldung wurde der Tabubruch, dass 200 Kumpel ins Bergfreie fallen sollen, angeprangert und es wurde zur Wachsamkeit und Solidarität aufgerufen. Denn das geht jeden was an: So wird eine neue Gangart, sprich betriebsbedingte Kündigungen gegen Belegschaften gefahren. Über den Hauptanteilseigner, die RAG-Stiftung, haben RAG- und Evonik-Kollegen die gleichen Chefs und sind miteinander verbunden.
Viele Gründe, gemeinsam zu kämpfen
Der Gedanke, gemeinsam zu kämpfen, wie bei der Demonstration in Bottrop, kam zur Sprache, denn die Folgen der Zechenschließung trägt das ganze Ruhrgebiet.
Gefragt wurde der anwesende Arbeitsdirektor der Evonik, Thomas Wessel, wie viele Kumpel denn seit 2013 ( Presse Meldung: Evonik will Bergleute einstellen) eingestellt wurden.
Auch Evonik vernichtet 1.000 Arbeitsplätze
Herr Wessel holte aus, dass die Zechenschließung keine unternehmerische Entscheidung war, sondern politisch. Man helfe, wo man könne - in Co-Operation mit der Schwestergesellschaft RAG. Aktuell seien ca. 50 Kumpel eingestellt worden (in sechs Jahren, bei einer Konzernbelegschaft von mehr als 30.000). Man habe jetzt 25 Jobs aus dem Stand heraus angeboten, aber die Kumpel hätten jegliche Angebote abgelehnt und würden "verharren". Es gebe keine Alternative zur Transfergesellschaft, als Mitarbeiter müsse man halt springen!
Dieses Angebot ist verräterisch: es suggeriert, die Kumpel sind selbst Schuld, und es dient der Spaltung! Klar wird: Evonik ist kein Abkehrbetrieb für die Kumpel, im Gegenteil, auch bei Evonik werden mindestens 1.000 Arbeitsplätze vernichtet. Ein Grund mehr, gemeinsam mit den Bergarbeitern um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen! Glück Auf!