1. September
Weitere Berichte zum diesjährigen Antikriegstag
"Rote Fahne News" erreichten mittlerweile weitere Berichte zu Antikriegstags-Aktionen, die zum Teil noch gestern - verschiedentlich in Verbindung mit den Montagsdemonstrationen - stattfanden:
Jugendliche wollen Wahlkampf unterstützen
Ein Korrespondent berichtet aus Saalfeld: "Auf dem alten Fischmarkt in Saalfeld fand inzwischen das zweite Jahr in Folge eine Antikriegstagsaktion statt. Diesmal sogar als Kundgebung der Internationalistischen Liste/MLPD. Die Wählerinitiative aus Pößneck unterstützte unsere Aktion, wofür wir uns herzlich bedanken. Die Kundgebung mit plakativem Stand, Bücher- und Getränketisch sowie ein großes Transparent ('Keinen Fußbreit den Faschisten') sorgte durch die Kurzreden und zwischendurch gesungenen Lieder für Anziehung.
Etliche blieben für eine Kurzrede stehen und hörten eine Weile zu, einige kamen danach auch zum Stand und nahmen Kandidatenflyer sowie Aufruf zum Antikriegstag und Wahlprogramme mit. Als Ergebnis längerer Gespräche darüber, wer die MLPD ist, nahmen etliche das Parteiprogramm der MLPD gegen Spende mit.
Auffallend war die schärfere Polarisierung bei den Leuten. Einigen wenigen lautstarken Rufen 'Haut ab' oder ähnlichem standen Zuspruch 'Macht weiter so' mit herzlichem Händedruck gegenüber bis hin zur Übereinstimmung und uneingeschränkter Sympathie für den Sozialismus. Dass insbesonderes die Jugend antifaschistisch - antimilitaristisch eingestellt ist, zeigt sich daran, dass mehrere Jugendliche den Wahlkampf der Internationalistischen Liste/MLPD unterstützen wollen."
Breites Bündnis organisiert Kundgebung
Im Bericht aus Darmstadt heißt es: "Etwa 200 Teilnehmer hörten sich die Reden der eigens von einem breiten Bündnis organisierten Kundgebung im Darmstädter Martinsviertel an. Die Themen waren die weltweite Aufrüstung, die Verurteilung der neuen atomaren Aufrüstung, die modernen Waffen und insbesondere die Forderung nach Ächtung autonomer Waffensysteme, die grauenvolle Darmstädter Geschichte mit 13.000 Erstickten und Verbrannten sowie 67.000 Obdachlosen 1944. Entsprechend der langjährigen Darmstädter Bündnistradition waren alle willkommen.
Mit fortschrittlich-politischen Liedern mobilisierte Ernst Schwarz aus Frankfurt die Kundgebungsteilnehmer, aktiv zu werden. Ein Genosse der MLPD hielt zum Schluss einen dreiminütigen, mehrheitlich für gut oder sehr gut befundenen Redebeitrag. Er zog den Schluss, dass in dieser kapitalistischen Gesellschaft nicht einzelne Brandherde zu löschen sind, sondern dass es auf dem Weg zu gemeinsam erkämpften sozialistischen Staaten der Welt heute um die Entwicklung einer antiimperialistischen, antifaschistischen Einheitsfront geht."
Verantwortung der deutschen Regierung zur Sprache gebracht
In Nürnberg hatte das Internationalistische Bündnis eingeladen und Manfred Hoerner ergriff am offenen Mikro das Wort: "Er prangerte die imperialistische Politik an, die überall die Kriegsgefahr ansteigen lässt. Das Internationalistische Bündnis setzt sich ein für eine Einheitsfront über alle weltanschaulichen Differenzen hinweg gegen Faschismus und imperialistischen Krieg. Die MLPD hatte einen Büchertisch mit Antifa-Literatur und aktuellen Broschüren ausgelegt.
In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass die Menschen sehr wohl diese Gefahr empfinden, doch es gab oft die Meinung: wir können nichts dagegen tun - oder: ihr seid zu klein, um was dagegen auszurichten. Vor allem Menschen aus Syrien hörten aufmerksam zu. Große Empörung gab es über den Angriff von Israel auf Syrien – wir müssen aktiv werden, war die Meinung. Wir tauschten Telefonnummern und wollen in Kontakt bleiben, um zu weiteren Aktionen aufzurufen.
In einigen Diskussionen kam auch die Verantwortung der deutschen Regierung und der EU in diesen Konflikten zur Sprache. Unsere Forderungen gegen die Militarisierung und Aufrüstung zum Völkermord sind angesichts der steigenden Militärausgaben hochaktuell."
"Nehmt Ihnen die Welt aus der Hand, eh sie verbrannt"
Aus Hagen wird berichtet: "Dem Aufruf der Hagener Montagsdemo zum Antikriegstag folgten Kräfte der Nav-Dem und der ATIK, die MLPD, der Jugendverband REBELL, das Internationalistische Bündnis und der Frauenverband Courage. Eindringlich und klar wurde das imperialistische Weltmachtstreben als Ursache von Kriegen gebrandmarkt. Der Redebeitrag des Internationalistischen Bündnisses mündete in den Aufruf 'Nehmt Ihnen die Welt aus der Hand, eh sie verbrannt!'
Nach den Redebeiträgen zum Antikriegstag gab es eine kurze Pause mit Musik, im Anschluss wurde noch gefeiert und mit Sekt und Selters angestoßen. Der Grund zum Feiern: seit 15 Jahren gibt es in Hagen die Montagsdemo und die Breite der Beteiligung zeigt: Sie ist streitbar wie am ersten Tag!"