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Beeindruckende Kundgebung und Demonstration

Rund 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dem Aufruf zum Protest- und Streiktag gefolgt und haben sich in Dortmund auf dem Friedensplatz versammelt.

Korrespondenz
Beeindruckende Kundgebung und Demonstration
Stolz auf ihre Leistung: die ROTFÜCHSE und der Jugendverband REBELL aus Dortmund (rf-foto)

Sie verteilten sich nach der Auftaktkundgebung auf dem Innerstädtischen Wall und bildeten eine pralle Menschenkette. Anschließend ging es zurück zum Friedensplatz. Ganze Schulklassen, Lehrerkolleginnen, Bedienstete der Stadt aber auch sehr viele ältere Erwachsene waren gekommen.

 

Neben vielen bunten selbstgemalten Transparenten und Pappschildern waren auch einzelne Fahnen von ver.di, IG Metall und GEW zu sehen. Nicht zu übersehen waren auch die Fahnen der MLPD, des Jugendverband REBELL, der Linksjugend, vom Frauenverband Courage, der Dortmunder Montagsdemo, von Veganerinnen und Veganern, Umweltverbänden usw.

 

Viele Jugendliche machen sich konkrete aber auch grundlegende Gedanken: Was muss jeder bei sich ändern und was läuft in der Gesellschaft schief. In den meisten Gesprächen war man sich einig, bzw. konnte Einheit darüber erzielen, dass „die Industrie“ der Hauptverursacher für die Umweltzerstörung ist. Viel Unklarheit herrscht über die spalterische Wirkung der Forderung nach einer CO2-Steuer, die auf einem Plakat groß vor der Bühne aufgestellt war. Hier gelang es meist, zumindest Nachdenklichkeit zu erzeugen, dass diese Steuer die breiten Massen zur Kasse bittet und die Monopole schont.

 

Zur gleichen Zeit fand bei TKSE Dortmund eine Belegschaftsversammlung statt, auf der eine Grußadresse an die Demo verabschiedet wurde. Sie wurde auf der Kundgebung auch vorgetragen. Nach der Belegschaftsversammlung kam dann auch noch eine Delegation von TKSE zur Kundgebung mit Schildern, die sie extra in verschiedenen Sprachen für die Demonstration gemacht hatten.

 

Noch vor Beginn der Kundgebung kamen Vertreter des Org-Teams zu den Genossinnen und Genossen der MLPD und forderten sie auf, keine Fahnen zu tragen. Das wurde zurecht abgelehnt. Darauf sprachen sich zwei des Org-Teams mit der Einsatzleitung der Polizei ab. Worum es dabei offensichtlich ging, zeigte sich, als der Demo-Zug loszug. Noch auf dem Friedensplatz versuchten ca. 20 Autonome und „Antideutsche“ mit einem breiten und hohen Transparent „Gegen Antisemitismus“ die MLPD, REBELL und alle die im Umfeld waren, aus der Demo zu drängen. Dabei versuchten sie mit allen Mitteln zu provozieren, die MLPD-Fahne zu klauen, was ihnen aber nicht gelang.

 

Als Genossen der MLPD sich an die Polizei wenden wollten, um ihr Demonstrationsrecht durchzusetzen, war weit und breit keine Polizei zu sehen, auch nicht telefonisch zu erreichen! Das Ganze sah sehr nach einem abgekarteten Spiel zwischen Polizei, Org-Team FFF, Teil der Autonomen und „Antideutschen“ aus. Mit gezielten Provokationen sollte eine „Störung“ der Demonstration herbeigeführt werden, um dann die MLPD, RBELL und andere aus der Demonstration auszuschließen.

 

Doch die Rechnung ging nicht auf. Der Block mit MLPD, REBELL und anderen verhielt sich diszipliniert. Hannes Stockert, Umweltpolitischer Sprecher der MLPD, wies den ungeheuerlichen Vorwurf des Antisemitismus gegenüber der MLPD zurück und entlarvte den Antikommunismus als Motiv für diese Lüge. Verschiedene Redner klärten die Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer über das undemokratische und spalterische Vorgehen der Liquidatoren auf, griffen es an und verteidigten das demokratische Recht, „Flagge zu zeigen.“

 

Viele Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer schüttelten verwundert den Kopf, zeigten kein Verständnis für das Vorgehen der Liquidatoren. Vertreterinnen und Vertreter einer veganen Organisation gratulierten der MLPD extra zu ihrer „Standfestigkeit“. Allerdings war ein Teil auch aufgehetzt und viele verstanden nicht, warum die MLPD sich nicht an das „Fahnen-Verbot“ hielt. Es geht eben nicht nur um ein Stück Stoff, sondern ein grundlegend demokratisches Recht und die gesellschaftsverändernde Perspektive des Umweltkampfes.

 

In den Redebeiträgen und Parolen am offenen Mikrofon stellten die Redner die notwendige Einheit von Arbeiter-, Jugend- und Umweltbewegung gegen die Hauptversacher der Umweltzerstörung, die Monopole und ihre Regierung, in den Mittelpunkt. Redner nahmen die Beschlüsse des Klimakabinetts aufs Korn, „die nicht mal dringend notwendige Sofortmaßnahmen beinhalten, die breiten Massen zur Kasse beten und die Hauptverursacher schonen.“ Neben dem Verteilen von Flyern wurde Werbung für das Buch „Katastrophenalarm“ gemacht und zu einer Studiengruppe dazu eingeladen, Parteiprogramm gegen Spenden verteilt und neue Kontakte gewonnen.