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Entlassungen durch die Hintertür

Ein spezielles Programm zur Vernichtung von Arbeitsplätzen bei Audi Neckarsulm wurde am 25. September durch Informationen an die Belegschaft bekannt gegeben.

Korrespondenz aus Heilbronn
Entlassungen durch die Hintertür
Blick auf Audi in Neckarsulm (foto: I, Rosenzweig (CC BY-Sa 3.0))

Jeder Beschäftigte aus den Produktionsbereichen bei Audi in Neckarsulm kann sich „auf freiwilliger Basis“ bei Porsche Zuffenhausen bewerben. Arbeitsbeginn wäre der 1. Januar 2020. Bis 31. Oktober muss man bei Audi kündigen und eine Zusage von Porsche haben. Nach drei Monaten Probezeit gibt es einen Festvertrag, die Beschäftigungszeit bei Audi wird angerechnet, die Ansprüche aus der betrieblichen Altersvorsorge übernommen usw.

 

Hintergrund ist, dass am Audi-Standort Neckarsulm die Produktion seit einigen Jahren kontinuierlich sinkt und für November weitere komplette Schließtage beschlossen sind. Bei Porsche in Zuffenhausen wird gegenwärtig die Produktion eines Elektro-SUV hochgefahren - mit ca. 1.200 neuen Arbeitsplätzen.

 

Viele Kolleginnen und Kollegen sagen: "So eine beschissene Situation hatten wir noch nie bei Audi und innerhalb von einem Monat soll ich so weitreichende Entscheidungen treffen?"

 

Viele neue und grundlegende Fragen stehen an, Illusionen über einen sicheren Arbeitsplatz, Beschäftigungsgarantie usw. lösen sich auf. Der Blick über die „beste“ individuelle Lösung aus dem zunehmenden Krisenchaos hinaus muss geschärft werden. Der Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz, um den Erhalt von Standorten kann nur organisiert, über Konzern- und Ländergrenzen hinweg erfolgreich geführt werden. Diese Auseinandersetzung werden wir nutzen um unsere Betriebsgruppen bei Audi und Porsche zu stärken.