Flüchtlinge
Wieder ein Fenstersprung wegen nächtlichem Polizeiüberfall
"Rote Fahne News" veröffentlicht eine Zuschrift von Unterstützern des Freundeskreises aus Ulm an die Petitionsseite „Alassa Alarm – Abschiebung droht“. Dieser Fall unterstreicht die rechtswidrige Abschiebepraxis des Landes Baden-Württemberg.
... Wir wollen ... darauf aufmerksam machen, wie tagtäglich Flüchtlinge aus Ulm abgeschoben werden, was nicht in Ordnung ist ...
Mitte August gegen 3.00 Uhr morgens
In der Flüchtlingseinrichtung Römerstraße klopft die Polizei an die Zimmertür von M. M. kommt aus Nigeria, floh dort vor dem Bürgerkrieg und vor den Bandenkriegen um sein Leben. Er schafft es über das Mittelmeer, verliert Freunde bei der Flucht. In dieser Nacht ist er nicht zu Hause, aber sein Kumpel befindet sich in seinem Zimmer.
Die Polizei hat Schlüssel zu allen Zimmern. Heute kommen sie zu M. Sein Kumpel bekommt Angst, als ihm ein Bild von beiden Freunden gezeigt wird. Er fürchtet, dass auch er abgeschoben wird. Er kriegt Panik, sagt, er muss auf die Toilette. Dort springt er aus dem Fenster - vom 2. Stock. Später wird er in der Uniklinik behandelt.
Abschiebungen, mitten in der Nacht, sind gängig! Viele Flüchtlinge hatten einen harten Weg, durch die Wüste zu Fuß und haben das Mittelmeer überlebt. Abschiebungen können Traumata hervorrufen. Als wir mit dem Verletzten sprechen, sagt er: „Wenn ich wieder nach Afrika zurück muss, springe ich nochmal – aber diesmal mit dem Kopf voraus.“ Statt in Deutschland Ruhe zu finden, bleibt ständig die Angst hier nicht erwünscht zu sein und zurückzumüssen.
Warum wird nicht berichtet?
Wir fragen uns: Wieso wird nicht über diesen Vorfall in der örtlichen Tagespresse berichtet? Wir protestieren ausdrücklich dagegen, dass kein Wort von diesem Fall in der Zeitung steht! Die Polizei kommt nachts – um diese Abschiebepraxis vor der Bevölkerung geheim zu halten? Wir fordern vollständige Aufklärung der Stadt Ulm!
Hier geht es zur Petition "Alassa Alarm - Abschiebung droht"